Wesel. Die Freude bei Kindern, Erziehern und Eltern über den Start am Montag in den Kindergärten war groß – beim Wiedersehen gab’s keine Probleme.

Hier und da gab’s vielleicht mal eine Träne, doch die Wiedereröffnung der Kindergärten im Weseler Stadtgebiet verlief gestern durchweg entspannter als wohl allgemein erwartet. „Läuft super“, „Erfreulich ruhig“ und „Erstaunlich gut“ – die Leiterinnen der hiesigen Kitas klangen am Tag 1 nach der coronabedingten Schließung durchweg gelassen.

Jede Gruppe hat einen eigenen Eingang

„Kinder und Eltern freuen sich riesig, das spürt man“, sagt Daniela Schaffeld, Leiterin der inklusiven Kita „Mittendrin“. „Und wir freuen uns natürlich auch, dass es wieder losgeht“. Alle 66 Kinder erschienen gestern zum Restart, die sechs Kinder mit Förderbedarf wurden schon seit einigen Wochen vor Ort betreut. Jede Gruppe hat jetzt einen eigenen Eingang, früher ging’s für alle gemeinsam durch den Haupteingang. Doch das ist schon eine der wenigen Neuerungen – neben der allgemeingültigen Abstandsregelungen natürlich.

Bastelanleitungen per Videobotschaft

Die Eltern zeigten wie schon während des Lockdowns viel Verständnis und verzichteten auf den Zutritt. „Eigentlich hatte ich mit einigem Trubel zu Beginn gerechnet“, so Schaffeld, „aber es war ganz ruhig.“ Vielleicht halfen ja auch die wöchentlichen, bis zu fünfminütigen Videobotschaften bei der langen Wartezeit. Da verschickten die Erzieherinnen per Whatsapp Bastelanleitungen, Sportübungen und Angebote aus der Spielothek vor. „Das war für jeden etwas dabei“, betonte Daniela Schaffeld.

Kinder hatten großen Bewegungsdrang

„Erfreulich ruhig und ausgeglichen“ lief der gestrige Montag auch in der DRK-Kita Altes Forstamt ab, wie Leiterin Bettina Gilhaus bestätigt. „Die Kinder hatten einen großen Bewegungsdrang, waren aber auf die neue Situation im Kindergarten auch gut vorbereitet.“ So wären einige Kinder anfangs noch etwas verhalten gewesen, verständlich nach der dreimonatigen Zwangspause.

Von insgesamt 41 Kindern waren allerdings nur 30 gekommen – manche Eltern warten wohl noch die ersten Tage ab. „Tatsächlich hatte ich es lauter und unruhiger erwartet“, so Bettina Gilhaus. „Aber die Kinder haben sich einfach nur gefreut.“

Gespräch mit den Eltern am Eingang

Als „Empfangsdame“ bestätigte sich gestern Marion Barche, Leiterin des Evangelischen Familienzentrums am Lutherhaus. Kinder begrüßen, ein paar Worte vor dem Eingang mit den Eltern wechseln, die individuellen Zeiten besprechen. „Für viele ist es eine Umgewöhnung, aber es hat alles erstaunlich gut geklappt“, findet Marion Barche. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Von den insgesamt 225 Kindern an den vier Standorten erschienen gestern zwischen 180 und 200, schätzt die Kita-Leiterin. „Die Kinder haben sich alle gefreut, haben ihre Erzieherinnen umarmt. Da war keine Eingewöhnungszeit nötig.“ Der übliche Tagesablauf musste aber auch hier angepasst werden, Angebote wie Taekwondo oder Schwimmen können erst einmal nicht wahrgenommen werden. Es geht ein wenig „back to the roots“, zurück zum Basteln und Spielen wie früher.

Glückliches Wiedersehen

„Grundsätzlich klappte alles wunderbar“, berichtet auch Benjamin Walch, Geschäftsbereichsleiter für die 23 Awo-Kindertageseinrichtungen im Kreis Wesel. „Die Kinder waren glücklich über das Wiedersehen.“ Bis auf einige wenige Kinder seien am Montag auch die beiden Kitas am Brüner Tor und am Quadenweg in Wesel mit 115 Kindern ausgebucht gewesen. Die Eltern können derzeit über ein bestimmtes Zeitfenster verfügen.

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BETREUUNG UM ZEHN STUNDEN REDUZIERT

Die Betreuung wird unter Maßgaben des Infektionsschutzes grundsätzlich in eingeschränktem Umfang angeboten. In Orientierung an den Betreuungsverträgen mit einem Umfang von je 25, 35 oder 45 Stunden und in Anlehnung an das „KiBiz“ umfasst die Betreuung in Kindertageseinrichtungen derzeit 15, 25 und 35 Stunden wöchentlich.

Damit reduziert sich der Betreuungsumfang für jedes Kind um zehn Wochenstunden. Die jeweilige Ausgestaltung im Hinblick auf die Verteilung der Wochenstunden oder die Betreuungszeiten obliegt den Einrichtungen.