Hamminkeln. Hamminkelns Bürgermeister strebt eine zweite Amtsperiode an. Der 61-Jährige tritt gegen Andreas Lips (CDU) und Johannes Flaswinkel (Grüne) an.
Bernd Romanski macht’s noch einmal: Der 61-Jährige strebt eine zweite Amtszeit als Bürgermeister von Hamminkeln an und tritt bei der Kommunalwahl am 13. September gegen seine Konkurenten Andreas Lips (CDU) und Johannes Flaswinkel (Grüne) an.
Im Rahmen einer Pressekonferenz gestern in der Begegnungsstätte Mehrhoog gab Romanski indes offen zu, dass dieser Entscheidung ein langer Prozess des Nachdenkens vorausging. „Ich habe mich damit sehr, sehr schwer getan, aber am Ende dazu durchgerungen“, so der SPD-Politiker. „Gerade in den vergangenen drei Jahren habe ich erkannt, dass es auch ein Leben neben der Arbeit gibt.“ Sein schwerer Unfall im vergangenen Jahr habe Romanski „zum Nachdenken gebracht.“
Viele Erfolgserlebnisse
Auf der anderen Seite habe die Zeit seit Oktober 2015 auch viele Erfolgserlebnisse gebracht, „die mich mit Stolz erfüllt haben.“ Da sei der Umgang mit der Flüchtlingskrise, mit dem Issel-Hochwasser und der Gründung des Zweckverbandes zu nennen. „Tolle Projekte“ seien in der Stadt auf den Weg gebracht worden, wie der Sportplatz Brüner Straße, die Fertigstellung der Raiffeisenstraße, die Neubaugebiete, die Förderung des Breitbandausbaus oder die Vision Hamminkeln 2030+.
Nicht zuletzt habe Romanski die Arbeit mit den vielen Ehrenamtlichen in Hamminkeln sehr viel Spaß gemacht. „Wir haben viel erreicht, aber haben noch viele Projekte vor der Brust. Wichtig war, dass man Dinge angepackt hat.“ Viele Menschen über alle Ortsteile hinweg habe man mit an Bord geholt, das große Engagement der Bürger sei lobenswert.
Eine Frage von Moral und Ethik
Auch das sei für den Bürgermeister – neben der andauernden Corona-Krise – ein Ansporn gewesen, noch mal anzutreten. „In Krisenzeiten geht der Kapitän nicht von Bord. Das ist auch eine Frage von Moral und Ethik.“ Zudem sei er nicht der Typ, „der ab Oktober zu Hause Rosen schneidet oder den Rasen mäht.“
Allerdings, auch das räumte Bernd Romanski ein, habe er sich zu Beginn seiner Amtszeit umstellen müssen – denn plötzlich habe das Kollektiv entschieden. Und oftmals sei dabei die Frage gewesen: „Wer zeigt wem die größere Machtoption?“ Spürbar ans Herz gegangen sind ihm die persönlichen Attacken während der Mobbing-Vorwürfe im Rahmen des Rücktritts der Feuerwehrführung im September 2018. „Das war eine erste Zäsur. Da wurde mit Dreck geschmissen, da war Hinterhältigkeit im Spiel wie ich sie noch nie erlebt habe.“
Strafrechtliche Konsequenzen
Auch die extrem aufgeheizte Diskussion um die Sachsenstraße sei „charakterlich grenzwertig“ gewesen. Negativer Höhepunkt war aber zuletzt das „völlig inakzeptable“ Durchstecken der Kündigung von Verwaltungsvorstand Dietlind Dellbrügge an die Presse. In dieser Sache kündigte Bernd Romanski strafrechtliche Konsequenzen an.„Das waren wesentlich Punkte für eine Überlegung, ob ich das Amt noch mal anstreben möchte“, so Romanski.
Auf der anderen Seite stand aber der „sehr positive Austausch mit den Partein, die mich schon 2015 unterstützt haben. Für ihr offenes Feedback bin ich sehr dankbar.“ Denn anfangs sei die Situation im Rathaus schwierig gewesen, die Kultur, zu diskutieren, habe es nicht gegeben. Und bisweilen störe ihn auch heute noch, dass einige im Rat sagen würden, was alles nicht gehe, anstatt eigene Vorschläge zu machen. „Ich möchte vielmehr an der Zukunft Hamminkelns weiter mitgestalten.“
Zusammenarbeit hat gut funktioniert
Der Unterstützung von SPD, FDP und USD kann sich Romanski dabei weiterhin sicher sein. „Wir freuen uns, dass Bernd Romanski noch einmal antritt“, betonte SPD-Fraktionschef Jörg Adams.
Und auch die FDP-Chefin Silke Westerhoff blickt positiv auf die vergangenen fünf Jahre mit dem Bürgermeister zurück: „Die Zusammenarbeit hat gut funktioniert. Viele Projekte wurden begonnen – und müssen jetzt noch umgesetzt werden. Das wollen wir begleiten. Bernd Romanski hat zwar ein SPD-Parteibuch, aber man merkt es oft gar nicht.“
Und auch die USD mit Helmut Wisniewski an der Spitze will den Bürgermeister „mit aller Kraft unterstützen. Wir hoffen, dass er am Ende da sitzt, wo er jetzt sitzt.“
Bestens vorbereitet für die Kommunalwahl in vier Monaten ist Romanski jedenfalls schon jetzt: Noch während der Pressekonferenz ging seine neue Homepage online. Werbung in eigener Sache macht er zudem über die Social Media-Kanäle Facebook, Instagram und Whatsapp – ganz unter dem Motto „Einer von uns, einer für alle.“