Wesel. Nach einigen Verzögerungen ist die beliebte Lippefähre Quertreiber an der RWE-Straße einsatzbereit. Doch auch hier gelten Corona-Regeln.

Wie wichtig die Lippefähre Quertreiber den Weselern ist, hat der Fahrradbeauftragte Michael Blaess in den vergangenen Tagen und Wochen erfahren: Viele Anrufer fragten im Rathaus nach, wann die gelbe Fahrradfähre an der RWE-Straße denn endlich im Betrieb genommen wird. Nach corona- und reparaturbedingter Verzögerung ist der Quertreiber nun seit Mittwoch startklar – pünktlich zum langen Wochenende, an dem angesichts der Wetterprognose viele Menschen zu einer Radtour aufbrechen werden.

Und nicht nur die Freizeitradler nutze das gelbe Gefährt, sonder auch immer mehr Berufstätige, die den Weg über die Lippe als Alternative zum Radweg an der B 8 schätzen.

Starttermin des Quertreibers verzögerte sich

Üblicherweise ist der Starttermin der erste Samstag vor Ostern. Das ging wegen der Pandemie in diesem Jahr nicht. Auch der zweite Termin am vergangenen Samstag musste verschoben werden, weil ein Betonklotz in der Lippe von der Strömung verschoben worden war und sich das Seil der Fähre nicht befestigen ließ.

Gemeinsam mit dem THW konnte schnell eine Lösung für den Anker gefunden werden, so dass sich die erneute Verzögerung in Grenzen hielt. Bis Oktober können sich Radler nun mit der Gierseilfähre selbst über den Fluss chauffieren, der – wie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp beim Test am Mittwoch feststellte – an dieser Stelle in Obrighoven besonders idyllisch ist. Dazu benötigen die Nutzer nur ein bisschen Muskelkraft, um sich an der Kette von einem Ufer zum anderen zu ziehen.

Wartungsarbeiten im Winterquartier

Im Winterquartier bei der Firma Hülskens wurde die Fähre wie immer gewartet, gesandstrahlt und erhielt frische Farbe. Zudem wurde die Plexiglas-Verkleidung vollständig durch neue Scheiben ersetzt. Auch die Bänke am Ufer sind neu gestrichen.

Allerdings kommt selbst die Fahrradfähre nicht ohne Corona-Regeln aus: Nur maximal zwei bis drei Personen samt Fahrrädern dürfen übersetzen, sonst lässt sich der Mindestabstand nicht einhalten. Das könnte an sonnigen Tagen schon mal zu Staus führen, denn in der Hochsaison nutzen bis zu 1000 Personen täglich den Quertreiber.

Der ist übrigens schon seit 15 Jahren im Einsatz, gewann 2006 sogar schon den Deutschen Fahrradpreis und wurde durch Hinweise von Nutzern immer wieder etwas verbessert.