Wesel. Die in die Jahre gekommenen Wohnblöcke an der Isselstraße werden durch neue Gebäude ersetzt. Das sind die Pläne der Wohnungsbaugenossenschaft.

Sie sind ein Stück Weseler Geschichte, die beiden Wohnblocks an der Isselstraße 24 bis 38. Bis vor ein paar Monaten waren sie teilweise noch bewohnt, jetzt stehen sie leer, werden entkernt und schließlich abgerissen.

Die Häuser mit dem rötlichen Backstein stammen aus den 20er Jahren, erläutert Stefan Parge, Geschäftsleitung der Wohnungsbaugenossenschaft Wesel mit Sitz an der Gantesweilerstraße. Bis Mitte Juni, so der Plan, sollen sie abgerissen sein. Danach sind auf dem Grundstück erneut zwei Blöcke geplant. Statt bisher zwölf Wohnungen werden 28 Wohneinheiten Platz finden, wobei im linken Bereich ein zweigeschossiger Bau mit vier Wohnungen und ein Bürogebäude vorgesehen sind, in das die Wohnungsbaugenossenschaft selbst einziehen wird.

„Wir brauchen mehr Platz“, sagt Parge, „wir sind gewachsen.“ 150 Quadratmeter mehr sollen hier an Fläche zur Verfügung stehen, für die sechs Mitarbeiter in der Verwaltung, zwei Handwerker sowie den Vorstand.

Neubau mit verglasten Balkonen

In die bisherige Geschäftsstelle soll eine Rechtsanwalts- oder Arztpraxis einziehen, so der Wunsch der Genossenschaft. Doch bislang stehe noch nichts fest.

Das große Mehrfamilienhaus an der Isselstraße wird so aussehen wie nebenan auf der rechten Seite. Sie stehen mittlerweile seit zwölf Jahren hier und fallen vor allem durch ihre verglasten Balkone auf, deren Scheiben sich beiseite schieben lassen, wenn es warm ist. In der kühlen Jahreszeit bieten sie bei Sonnenschein ebenfalls einen schönen Ort zum entspannen.

Wohnungen für Singles und Familien

Wie beim Vorgängerbau wird es im rechten Bereich drei Geschosse geben, wobei auf jeder Etage acht Wohnungen zu finden sind. Ein Fahrstuhl sorgt für Barrierefreiheit. Das linke Areal soll zwei- und viergeschossig bebaut werden. Architekt ist der Weseler Fred Störmer.

Die Wohnungen werden über eine Fläche von 45 bis 90 Quadratmetern verfügen, so dass Singles und Familien einziehen können. Schon jetzt gebe es Interessenten für den Erstbezug an der Isselstraße, der für das erste Quartal 2022 angedacht ist. Denn stadtnah gelegene Wohnungen sind gefragt.

Mit Erdwärme beheizt

Ein Modell zeigt das geplante Verwaltungsgebäude und Wohngebäude der Wohnungsbaugenossenschaft Wesel.
Ein Modell zeigt das geplante Verwaltungsgebäude und Wohngebäude der Wohnungsbaugenossenschaft Wesel. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Sechs Millionen Euro sind für die Häuser eingeplant, die mit Erdwärme beheizt werden sollen. Wie viel der Quadratmeter kosten wird, lasse sich jetzt noch nicht sagen und richte sich am Ende auch nach der jeweiligen Ausstattung. Das letzte große Projekt der Wohnungsbaugenossenschaft Wesel entstand an der Kreuzstraße auf dem Gelände des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes. Bis auf zwei Wohnungen sind dort alle vergeben und bezogen.

Insgesamt hat die Genossenschaft in Wesel 796 Wohnungen in 138 Häusern, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, so sind etwa auch welche in der Feldmark und im Schepersfeld zu finden.

>>Wohnungsbaugenossenschaft hat fast 1000 Wohnungen

Die Wohnungsbaugenossenschaft Wesel ist nicht nur in der niederrheinischen Kreisstadt aktiv, wie man aufgrund des Namens vielleicht vermuten könnte. Auch in Bocholt, Dinslaken, Rees, Voerde und Isselburg werden Wohnungen vermietet. Insgesamt verfügt die Baugenossenschaft über 180 Häuser mit fast 1000 Wohnungen, sagt Stefan Parge von der Geschäftsleitung.

Die im Jahr 1921 gegründete Genossenschaft feiert im kommenden Jahr einen runden Geburtstag: Sie besteht dann seit 100 Jahren.