Wesel. Manchmal kommt es anders als gedacht. Das gilt auch für Emma Nottebohm und Yannick Klaus, die eigentlich einen anderen Beruf ausüben wollten.
Yannick Klaus und Emma Nottebohm machen einen Bundesfreiwilligendienst in der inklusiven Lebenshilfe-Kita Kartäuserweg, ein freiwilliges Jahr, das die Zukunftspläne der beiden gehörig durcheinander gewirbelt hat.
„Mein Berufswunsch stand schon lange fest“, erzählt Klaus. „Ich wollte Polizist werden.“ Dafür hatte der 19-Jährige im Herbst seine Fachoberschulreife gemacht. Was zur vollen Anerkennung noch fehlte, war ein einjähriges Praktikum. Er entschied sich für einen Bundesfreiwilligendienst in einer Kita. „Ich konnte schon immer gut mit Kindern. Und die Kita Kartäuserweg liegt direkt bei mir um die Ecke.“ Ein kurzes Telefonat und ein persönliches Vorstellungsgespräch später startete er als Bufdi in der heilpädagogischen Gruppe der Kita in einen neuen Lebensabschnitt.
Sinnvoll Zeit überbrücken
Ähnlich erging es Nottebohm. Nach ihrem Fachabitur wollte die 19-Jährige eigentlich zum Zoll, doch die Bewerbungsfrist für das laufende Jahr war schon vorüber. Ein freiwilliges Jahr erschien ihr genau das Richtige, um die Zeit sinnvoll zu überbrücken. „Dass ich dieses Jahr mit Kindern verbringen möchte, stand für mich fest“, ist sie heute froh über ihre Entscheidung. Auch ihre Aufnahme in die Lebenshilfe-Kita ging dann ganz schnell.
Die ersten Tage dort waren für die beiden völliges Neuland. „Ich hab anfangs schon an meinem Entschluss gezweifelt“, gibt Klaus zu. Doch mit jedem Tag und mit jeder neuen Aufgabe, die ihm neu zugetraut wurde, wuchs der Wunsch in ihm, Erzieher zu werden.
Sinneswandel
Diesen Sinneswandel hat auch Emma erlebt: „Es dauerte nur ein paar Wochen, dann war mir klar, dass ich genau das hier für immer machen möchte.“ Den Einstellungstest beim Zoll hat sie noch absolviert. Doch schon vor dem Ergebnis entschied sie sich gegen die Ausbildung. „Ich habe einfach auf mein Bauchgefühl gehört“, ist sie glücklich über die Neuorientierung.
Klaus und Nottebohm werden im Herbst die praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher/Erzieherin bei der Lebenshilfe machen. Im Gegensatz zur klassischen Erzieher-Ausbildung mit dem praktischen Anerkennungsjahr nach zwei Schuljahren erstreckt sich bei dieser Ausbildungsform der schulische Anteil über drei Jahre an zwei Tagen pro Woche.
Der große Vorteil: Es wird vom ersten Tag an vergütet. Klaus und Nottebohm werden während ihrer Ausbildung auch weiterhin in der Kita Kartäuserweg arbeiten. Darüber sind sie besonders froh, denn dort kennen sie die Kinder und die Kinder kennen sie. Das Verhältnis zu den Kindern ist gut. Auch das Arbeitsklima im Team begeistert Nottebohm. Die Lebenshilfe Unterer Niederrhein bietet jungen Menschen in verschiedenen Bereichen die Möglichkeit im Rahmen eines BFD oder FSJ Erfahrungen zu sammeln. So werden in Wohneinrichtungen oder Werkstätten sowie Kindertageseinrichtungen immer motivierte Freiwillige gesucht.
Mehr Infos gibt es unter www.lebenshilfe-rees.de/freiwillige.