Wesel. Eigentlich ist Tischler Dirk Jockram auf Ladenbau spezialisiert. Nun baut er auch Gesichtsmasken aus Holz und Plexiglas – die Nachfrage ist groß.
Nicht erst seit Bundeskanzlerin Angela Merkel dringend die Nutzung von Mund-Nasen-Alltagsmasken empfiehlt, machen sich viele Menschen Gedanken, wie sie sich und ihre Mitmenschen vor einer ungewollten Infektion mit dem gefährlichen Virus Covid-19 schützen können. Auch Tischler Dirk Jockram hat seine Produktion in Corona-Zeiten umgestellt: Auf selbst gebaute Schutzmasken.
Vor allem der tägliche Umgang zwischen Kunden und Verkaufspersonal im Einzelhandel birgt ein immenses Risiko einer Ansteckung. Die besondere Wucht, mit der das Virus unseren Alltag überraschte, machte eine rasche Reaktion zum Schutz der Betroffenen erforderlich.
Händler baten um Unterstützung bei Infektionsschutz
In dieser ersten Phase mit ihrer allgemeinen Verunsicherung traten etliche Einzelhändler an den Weseler Tischler Dirk Jockram heran und baten den erfahrenen Ladenbauer um eine kurzfristige Unterstützung vor allem für den Bereich der KassierInnen, an deren Schutz dem Arbeitgeber besonders gelegen ist.
Das Herstellen von Schutzmasken gegen eine Virusinfektion ist nicht gerade das Alltagsgeschäft eines Tischlerbetriebes, der sich im Laufe der Jahre auf einen technisch hochwertigen und komplexen Ladenbau für Einzelhändler spezialisiert hat.
Wirksamer Schutz vor dem Coronavirus
Aber: „Wie kann ich mit meinen technischen Möglichkeiten und den mir zur Verfügung stehenden Rohstoffen eine Lösung anbieten?“, fragte sich Dirk Jockram, der ein Team aus zehn Mitarbeitern zwischen 18 und 68 Jahren leitet.
Die erste gute Idee, den Kassenraum in einem Geschäft mit einer Konstruktion aus Holz und Plexiglas zu umbauen, wurde wieder verworfen. Der Bedarf an Plexiglas war enorm und die Nachfrage mittlerweile sehr groß. Dirk Jockram bot nun eine Alternative. Da man aus dem großzügigen Materialbedarf einer Schutzwand auch etliche Dutzend Gesichtsmasken herstellen konnte, war die alternative Lösung gefunden.
Schutzmasken werden in drei Größen gebaut
Rasch wurde von einem Mitarbeiter ein digitales Programm geschrieben, mit dem maschinell ein Gestell in drei verschiedenen Größen und konischer Fräsung hergestellt werden konnte. Eine kleine Plexiglasscheibe wurde an die Holzkonstruktion geschraubt und fertig war der wirksame Schutz vor einer Virusübertragung.
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Einige Supermärkte, Apotheken und Getränkemärkte überzeugte dies und so konnte Dirk Jockram bereits deutlich über hundert Masken ausliefern.
Erlös für Eselrock-Festival
Dass der Weseler Tischler mit seiner raschen Unterstützung keinen Gewinn macht, sondern das eingenommene Geld in sein jährliches Sponsoring des „EselRock“ fließen lässt, gibt seinem Engagement auch noch einen sozialen Charakter.
„So kann man prima das eine mit dem anderen verbinden“, resümiert er. Zwar ist Dirk Jockram froh, wenn die Coronakrise überwunden ist und er sich wieder ganz seinem eigentlichen Geschäft, dem Laden- und Objektbau widmen kann. Wer aber einen wirksamen Schutz vor einer Virusinfektion braucht, kann sich gern an den Weseler Tischler wenden. Infos unter https://tischlerwerkstatt-jockram.de/