Hamminkeln. Wegen Corona dürfen sich die Pferde mit Handicap und die Menschen mit Handicap zurzeit nicht treffen – das trifft das Therapiezentrum sehr hart.

„Pferde mit Handicap für Menschen mit Handicap“ ist das Motto des Vereins Spat – Reit- und Therapiezentrum. Die zehn Pferde wurden aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen – oder schlicht, weil sie den Besitzern zu alt geworden waren – ausrangiert. Der Schlachter wäre ihre Endstation gewesen, wenn der Verein Spat sie nicht vor diesem Schicksal bewahrt hätte.

Yvonne Dührkoop kümmert sich mit viel Herzblut um die Vierbeiner. Aber nicht nur die Tiere sollen ein schönes Leben haben: neben ganz normalen Pferdefans können am Isseldeich in Wertherbruch auch sozial benachteiligte Kinder und Menschen mit Behinderungen ihre Freizeit auf und mit Pferden verbringen.

Und so gibt es schon jede Menge Pferdenarren von drei bis 78 Jahren, die reitend, fütternd oder einfach schmusend ihre Freizeit mit den Vierbeinern verbringen.

Diesem Trio sieht man die Freude richtig an.
Diesem Trio sieht man die Freude richtig an. © pr | Spat

Leider hat das Coronavirus auch in Hamminkeln so einiges lahmgelegt: Die Lebenshilfe musste mit einem Ausgangsverbot auf die Situation reagieren, so dass die Menschen momentan nicht mehr zu ihren geliebten tierischen Partnern können.

Das hat dazu geführt, dass beispielsweise ein Seminar am vergangenen Wochenende, das gemeinsam mit der Lebenshilfe Bocholt geplant war, abgesagt werden musste.

Neben der entgangenen Freude an der gemeinsamen Arbeit mit den Tieren fällt seit Wochen auch jegliche Finanzierung dem Virus zum Opfer.

Während die Kosten für den Unterhalt der Pferde, die sich auf etwa 1000 Euro im Monat belaufen, weiter zu Buche stehen, bleiben die Einnahmen aus den Aktivitäten des Teams rund um Yvonne Dührkopp aus.

„Zum Glück sind alle unsere Tiere gesund, so dass wir momentan keinen Tierarzt brauchen“, erzählt die 42-Jährige, die als Tierheilpraktikerin viel bei der gesundheitlichen Versorgung der Pferde selbst machen kann.

Einen staatlichen Rettungsring gibt es für Vereine nicht. Deshalb hat sich der Verein entschlossen, einen Spendenaufruf zu starten. „Auf Facebook und Instagram sind schon einige Spenden eingegangen“, freut sich Yvonne Dührkopp.

Die Finanzierung ist gefährdet

Allerdings weiß niemand, wie lange die Kontaktsperren noch andauern – und ein erheblicher Teil der pferdebegeisterten Menschen, die jetzt nicht zu „ihren“ Vierbeinern können, gehört zur Risikogruppe.

Deshalb steht die Finanzierung des Vereins nach wie vor auf wackligen Beinen.

Damit es am Isseldeich auch nach der Corona-Krise weiter fröhliche Gesichter und glückliche Pferde gibt, ist der Verein weiter auf Spenden angewiesen.