Wesel. Kommunen stellen fest, dass Corona-Regeln größtenteils eingehalten werden. In einigen Fällen müssen die Ordnungskräfte zu Verwarngeldern greifen.
Seit mehr als einer Woche gilt das Kontaktverbot, die meisten Geschäfte, Spielplätze und Freizeitanlagen sind geschlossen. Doch gerade bei dem schönen Wetter der vergangenen Tagen zog es die Menschen nach draußen. Dennoch stellen die Kommunen nur vereinzelte Verstöße gegen das Kontaktverbot fest. „Die Mehrheit der Menschen ist einsichtig“, lautet das Zwischenfazit von Wesels Ordnungsdezernent Klaus Schütz. Er ist mit seiner Einschätzung nicht allein. Dennoch hat es nicht jeder begriffen: 26 Personen müssen in Wesel mit Bußgeldern rechnen.
Die Stadtwacht Wesel kontrolliert – verstärkt durch zwei Mitarbeiter des Gewerbebereiches – die Einhaltung der Regeln. Die dabei unangenehm aufgefallenen 26 Personen müssen sich laut Klaus Schütz auf ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro einstellen – zum Beispiel weil sie als Gruppe auf Grünflächen mit Alkohol angetroffen wurden.
Bußgeld bei schweren Verstößen
In den meisten Fällen reiche es jedoch, wenn die städtischen Mitarbeiter auf die Regel hinweisen, dass sich nicht mehr zwei Personen im öffentlichen Raum versammeln dürfen (außer Familien). Nur wenn sich die Angesprochenen nicht einsichtig zeigen oder bei schweren Verstößen werden die Stadtwacht-Mitarbeiter deutlicher. Ein schwerer Verstoß sei zum Beispiel, wenn erkennbar draußen eine Party gefeiert werde, so Schütz. Die ertappten Personen erhalten zunächst ein Anhörungsschreiben, dann werde das Verwarngeld festgesetzt.
Unsicherheit in den Geschäften in Wesel
In den Geschäften und Restaurants gab es so manche Unsicherheit, berichtet Schütz. Zum Beispiel darüber, wer öffnen darf und wer nicht. „Wir haben mit vielen gesprochen“. Auch die Umsetzung der Hygienemaßnahmen waren dabei häufig Thema. Viele Restaurants bieten mittlerweile Außer-Haus-Service an. Verstöße wurden jedoch bisher nicht geahndet.
Auch interessant
Die Kreispolizei Wesel bestätigt die Weseler Einschätzung, dass der Großteil der Menschen sich an die Auflagen hält. Die Beamten unterstützen die kommunalen Ordnungskräfte bei Bedarf und sprechen Platzverweise aus. Das war in den vergangenen Tagen am Taucherparkplatz des Auesees und am Kurfürstenring in Wesel der Fall.
Hamminkeln kontrolliert die Hotspots
Bei einigen Hinweisen blieb es laut Verwaltungsvorstand Robert Graaf bisher auch in Hamminkeln. Ganz vereinzelt hätten die fünf städtischen Kontrolleure, die sich aufgrund der Größe des Stadtgebietes auf beliebte „Hotspots“ wie Schulhöfe beschränken, Gruppen angetroffen. In dieser Woche wollen sich die Mitarbeiter auf die Einhaltung der Regeln für Geschäfte konzentrieren, erklärt Graaf, zum Beispiel in Bezug auf Abstandsregeln und Hygienevorschriften.
Corona-Schutz: Schermbeck appelliert an die Vernunft
In Schermbeck appellieren die rund 20 Ordnungskräfte zunächst an die Vernunft, wenn sie Menschengruppen antreffen, berichtet Gerd Abelt, Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters. „Das hat sich bisher bewährt“. Die Erklärungen wirken – noch musste kein Verwarngeld verhängt werden. Allerdings haben die Kontrolleure in einigen Fällen Personalien aufgenommen. Sollte es zu Wiederholungsfällen kommen, werde wohl doch der eine oder andere zur Kasse gebeten. Auch Restaurants und Geschäfte halten sich an die Auflagen, so Abelt.
In Hünxe haben die Ordnungsamt-Mitarbeiter laut Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth ebenfalls kaum Verstöße festgestellt. „Vereinzelt mussten wir zwei oder drei Jugendliche schon mal von einem Spielplatz schicken, aber das war überhaupt kein Problem, da sie sich auch einsichtig gezeigt haben.“ Eine weitere Kleingruppe habe man am Kanal angetroffen, auch diese habe sich aber nach Ansprache sofort zerstreut. (mit akw)