Schermbeck. Im Juni geht Pfarrer Klaus Honermann aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Der 68-Jährige blickt auf schöne Jahre in St. Ludgerus zurück.
Wie schnell 13 Jahre vergehen, das ist Pfarrer Klaus Honermann in den letzten Wochen deutlich geworden. Denn im Januar verkündete der 68-jährige Pfarrer offiziell, dass er im Juni dieses Jahres aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand wechselt.
Am 27. Mai 2007 übernahm er das Amt des Pfarrers in der St. Ludgerus Gemeinde als Nachfolger von Pastor Franz-Josef Stenneken. Sein Wunsch Priester zu werden, habe sich über viele Jahre entwickelt, berichtet Honermann, der aus einem Elternhaus stammt, welches eine starke Verbundenheit zu Glaube und Kirche lebte. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck
Aktiv habe er in seiner Jugend das kirchliche Leben in seiner Heimatgemeinde Lünen mitgestaltet. Im Alter von 18 Jahren traf er die Entscheidung, sich mit dem Segen der Eltern auf den Weg zu machen.
Fünf Jahre in Brasilien
Am 14. Mai 1978 wurde Klaus Honermann zum Priester geweiht. Nach Stationen in Wesel, Weeze und Recklinghausen ging er für fünf Jahre (1990 bis 1995) nach Brasilien. Eine eher kurze Zeit, die aber einen tiefen Eindruck hinterlassen habe.
Pfarrer Honermann erzählt: „Als ich zurück war, habe ich das erste Mal Heimweh erlebt.“ Das Leben dort sei bescheidener gewesen, und die Brasilianer einfach unkompliziert. Bis vor einigen Jahren habe er seinen Jahresurlaub auch noch in Timbiras und Benefides am Amazonas verbracht. Mit Übernahme der St. Ludgerus Gemeinde sei er nicht mehr gefahren. „Zu aufwendig.“
Zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04
Pfarrer Klaus Honermann kann sich noch gut an sein Vorstellungsgespräch in Schermbeck erinnern. „Am Ende wurde ich gefragt wie ich es denn mit Fußball halte“. Die Schermbecker hätten wohl befürchtet, dass der Pastor ein BVB-Anhänger sei, womit sie nicht ganz so verkehrt lagen. Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, welcher Verein im Ort favorisiert werde, bekam er einen Schalke-Schal überreicht. „Beim Besuch im Stadion habe ich diesen getragen und an den Füßen schwarz-gelbe Socken“, berichtet er lachend. Und dass ihm ein Schal gestrickt worden sei, der auf einer Seite blau-weiß und auf der anderen Seite schwarz-gelb sei.
Bedeutende Ereignisse mitgestaltet
In seiner Schermbecker Zeit hat er bedeutende Ereignisse der Ludgerus-Gemeinde mitgestaltet. Im Jahr 2010/2011 wurde die Kirche renoviert und umgestaltet. „Ein Projekt, welches von meinem Vorgänger angedacht, aber seinerzeit wieder zurück gestellt wurde“, so Honermann. Elf Monate sei das Gotteshaus damals geschlossen gewesen. 2015 feierte er mit der Gemeinde das 100-jährige Bestehen der Ludgeruskirche. Eine wichtige Entwicklung wurde 2018 mit dem Pastoralplan und dem Zukunftsplan der Gemeinde angestoßen.
Ruhestand in Xanten verbringen
Pastor Honermann hat festgestellt: „Schermbeck ist eine schöne Gemeinde“. Viele Getaufte im Ort sorgten dafür, dass die Menschen eine lebendige Gemeinschaft leben. „Die Zusammenarbeit macht Freude“, sagt Honermann. Was ihm positiv in Erinnerung bleiben werde, sei unter anderem die gute Zusammenarbeit im Seelsorgeteam einschließlich der Diakonie. Er denke auch gern an den positiven Kontakt zur Gemeindeverwaltung hinsichtlich der Entwicklung gemeinsamer Projekte.
Der Pfarrer habe sich dafür eingesetzt, dass das sozialkulturelle Zentrum der Caritas, welches entstehe, den Namen Maximilian Kolbes erhalte. Pfarrer Honermann wird seinen Ruhestand in Xanten verbringen und dort für Gottesdienste am linken Niederrhein zur Verfügung stehen. Und er freut sich darauf, ausreichend Zeit für seine Hobbys zu haben – nämlich fotografieren, malen und texten.
>>>>>>>>>1978 ZUM PRIESTER GEWEIHT>>>>>>>>>>>>>
Die Priesterweihe feierte Klaus Honermann am 14. Mai 1978. Weitere Stationen waren: Kaplan von 1978 bis zum Jahr 1982 in der Herz-Jesu-Gemeinde in Wesel, darauf folgten Weeze und Recklinghausen. Von 1990 bis 1995 Pfarrer in Brasilien. Von 1996 Pfarrer in der Münsteraner St. Thomas Morus-Gemeinde. Seit 2007 Pfarrer in der Ludgerusgemeinde Schermbeck.