Kreis Wesel. Wesel liegt mit Hamminkeln und Hünxe im Kreis-Trend der rückläufigen Zahlen in der Kriminalitätsstatistik. Mehr Straftaten in Schermbeck.

Die Zahlen lesen sich durchweg positiv: Im vergangenen Jahr gab es mit 23.278 so wenig Straftaten im Kreis wie seit 26 Jahren nicht mehr. Die Aufklärungsquote lag weiter bei 50 Prozent, wie die Kreispolizei jetzt in ihrer Kriminalitätsstatistik darlegte.

Um knapp 56 Prozent ging die Zahl der Wohnungseinbrüche zurück, die Quote bei der Straßenkriminalität war so niedrig wie seit 2005 nicht mehr. Dieser allgemeine Trend spiegelt sich auch in den hiesigen Kommunen wider – mit Ausnahme von Schermbeck, wo die Zahl der Straftaten leicht anstieg.

Mehr Straftaten in Schermbeck

In Schermbeck stieg die Zahl der Straftaten entgegen dem Kreis-Trend von 492 im Jahre 2018 auf 513, wobei die Aufklärungsquote leicht rückläufig war. Auch die Gewaltkriminalität stieg von elf auf 17 Fälle an, wobei allerdings fast jeder Fall aufgeklärt werden konnte (94,1 Prozent). Die Zahl bei den Raubüberfällen stieg von drei auf vier.

Bei gefährlicher/schwerer Körperverletzung waren 12 Fälle (8) zu verzeichnen, die Sexualdelikte stiegen von 10 auf 14 an – konnten aber erfreulicherweise alle aufgeklärt werden. Bei den Diebstählen war die Zahl mit 175 gegenüber 182 rückläufig. Drei Kraftwagen wurden 2019 gestohlen (keiner in 2018). Die Diebstähle aus Kraftfahrzeugen nahmen mit 37 gegenüber 28 zu, die Zahl der Raddiebstähle blieb mit 30 genau gleich.

Die Wohnungseinbrüche waren mit 16 gegenüber 26 rückläufig, der Betrug stieg dagegen mit 42 gegenüber 33 an. Erfreulicherweise rückläufig waren die Rauschgiftdelikte mit 26 gegenüber 37 Straftaten. Die Zahl der erwachsenen Strafverdächtigen stieg leicht an, bei den jüngeren war sie rückläufig.

Tatverdächtige in Hünxe jünger als im Jahr 2018

In Hünxe sank die Zahl der Straftaten von 732 in 2018 auf 678, wobei etwa die Hälfte aufgeklärt werden konnten. Die Gewaltkriminalität stieg von acht auf elf Fälle an. Die konnten allerdings zu über 90 Prozent aufgeklärt werden. Keine Raubüberfälle gab es 2017 und 2018, im vergangenen Jahr dann einen. Gefährliche Körperverletzungen gab es in 2019 sieben und damit eine mehr als 2018.

Die Sexualdelikte nahmen von fünf auf neun ebenfalls zu, wobei die Aufklärungsquote auf über 77 Prozent anstieg. Die Diebstähle waren mit 154 (209) bei leicht steigender Aufklärungsquote deutlich rückläufig. Vier Kraftwagen wurden gestohlen (2018: 2), die Zahl der Diebstähle aus Kraftwagen ging mit 29 gegenüber 61 aber fast um die Hälfte zurück. Auch die Zahl der Fahrraddiebstähle war mit 12 gegenüber 24 deutlich rückläufig.

Die Wohnungseinbrüche nahmen mit 27 (20) gegenüber 2018 leicht zu, während die Betrugszahlen leicht rückläufig waren (193 gegenüber 200). Die Rauschgiftdelikte waren mit 77 (82) ebenfalls rückläufig. Die Altersstruktur der Tatverdächtigen sank bei den Erwachsenen gegenüber einem Anstieg bei den Heranwachsenden, Jugendlichen und Kindern – die Tatverdächtigen waren also jünger als noch 2018.

Rauschgiftdelikte in Wesel stark rückläufig

In Wesel sank die Zahl der Straftaten von 4.281 auf 4.028, die Aufklärungsquote war allerdings auch rückläufig. Im Bereich der Gewaltkriminalität stieg die Zahl von 145 auf 152 leicht an, ebenfalls wie die Zahl der Raubdelikte (von 27 auf 33) und die Fälle von gefährlicher/schwerer Körperverletzung (von 108 auf 114). Die Sexualdelikte nahmen von 51 auf 45 ab – bei leicht steigender Aufklärungsquote. http://funke-cms.abendblatt.de:8080/webservice/thumbnail/article/228723743

Die Zahl der Diebstähle stieg von 1665 auf 1699 leicht an, wobei nur noch knapp jeder fünfte aufgeklärt werden konnte. 12 (15) Kraftfahrzeuge wurden gestohlen, der Diebstahl aus Kraftfahrzeugen war mit 306 gegen über 257 leicht steigend, wie auch die Zahl der Fahrraddiebstähle (285 gegenüber 275).

Erfreulicherweise ging die Zahl der Wohnungseinbrüche von 78 auf 67 zurück, die Zahl der Betrugsstraftaten von 364 auf 323. Auffällig war die Entwicklung bei den Rauschgiftdelikten, wobei hier die Zahl sogar fast um die Hälfte zurückging, von 383 auf 205. In der Altersstruktur fiel die Zunahme der Tatverdächtigen im Kindesalter auf.

Zahl der Sexualdelikte stieg in Hamminkeln um mehr als das Doppelte

Hamminkeln verzeichnet einen leichten bis deutlichen Rückgang der Straftaten in fast allen Bereichen – lediglich die Zahl der Sexualdelikte stieg signifikant um mehr als das Doppelte von neun auf 19 an. Insgesamt nahm die Zahl der Straftaten leicht von 939 auf 934 ab, wobei weiterhin etwas mehr als die Hälfte aufgeklärt werden.

Die Gewaltkriminalität nahm deutlich ab (von 22 auf 13 Fälle), Raubdelikte gab es überhaupt keine. Fälle von gefährlicher/schwerer Körperverletzung gingen mit 13 gegenüber 18 in 2018 zurück. Die Zahl der Diebstähle sank in Hamminkeln von 308 auf 267 – sechs (4) Kraftfahrzeuge wurden gestohlen, die Zahl der Diebstähle aus Kraftfahrzeugen stieg von 41 auf 65, die Zahl der Fahrraddiebstähle sank von 63 auf 56.

Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche war mit 23 gegenüber 30 rückläufig. Nur leicht stieg die Zahl beim Betrug an (139 auf 145). Die Rauschgiftdelikte sanken von 89 auf 82. Bei der Altersstruktur nahm der Anteil der erwachsenen Tatverdächtigen leicht zu.

>>>>>>>>>>>>HÄUFIGKEIT DER STRAFTATEN

Die Häufigkeitszahl der angezeigten Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner lag in Wesel bei 6674, in Hamminkeln bei 3493, in Hünxe bei 4997 und in Schermbeck bei 3772. Die Kriminalitätsgefährdung in Wesel ist kreisweit am höchsten, in Hamminkeln nach Sonsbeck und Alpen am niedrigsten.