Wesel. Die Weselerin Marion Day entwirft eigene Mode und lässt sie in der Region nähen. Sie eröffnet ein zweites Geschäft an der Korbmacherstraße.

Die Kleider hängen schon auf den Bügeln, die Vitrinen sind mit Schmuck bestückt. An der Korbmacherstraße 4, nur einen Steinwurf von der Fußgängerzone entfernt, eröffnet am 21. März ein neues Geschäft – mit einem Angebot, das Seltenheitswert hat in der Stadt: „My Day Dress“ heißt der Laden, in dem Inhaberin Marion Day nicht nur zugekaufte Damenbekleidung anbietet, sondern zu einem großen Teil ihre selbst entworfene und der Region produzierte Mode.

Die Einzelhändlerin ist kein Neuling in der Stadt, sie bietet seit Jahren im Traditionsgeschäft „Scherz“ in der Apollopassage Bekleidung, Schmuck und Handtaschen an. Dort nahm auch vor gut sechs Jahren das eigene Modelabel „My Day Dress“ seinen Anfang. Selbst produzierten Schmuck bietet sie dort schon länger an. Extrawünsche der Kunden hätten sie dann auf die Idee gebracht, es auch mit Kleidung zu versuchen, berichtet sie.

Lokal produzierte Mode

„Die Kunden haben gesagt, wenn ich Ketten anfertige, könnte ich doch auch Kleider machen“. Das tat Marion Day dann tatsächlich – und stellte sich ein Team aus Mitarbeiterinnen für Schnitttechnik und Konfektionsschneiderei zusammen. Die Röcke, Kleider und Pullover basieren auf ihren eigenen Ideen und Wünschen der Kunden, berichtet die Weselerin. Und werden lokal produziert: Ihr Team arbeitet in Wesel, unterstützt von einem Nähatelier, das ebenfalls in der Region ansässig ist.

Der Verkauf von Damenmode hat in den vergangnen Jahren so sehr zugenommen, dass das Ladenlokal aus den Nähten platzte. Nun wird das Modegeschäft an die Korbmacherstraße verlegt, wo gut 120 Quadratmeter zur Verfügung stehen, in der Apollopassage werden vor allem Handtaschen angeboten.

Verkauf nur im Geschäft in Wesel

Verkauft wird die eigene Mode nur persönlich im Geschäft – nicht im Internet. „Ich möchte die Nahversorgung bedienen.“ Die Kundinnen kommen allerdings auch aus anderen Städten, um die Mode aus Wesel zu kaufen, berichtet sie. Ein fester Kundenstamm wisse die bequeme, aber dennoch für viele Anlässe geeignete Kleidung inzwischen zu schätzen. Die Mode wird in kleiner Stückzahl hergestellt. „Jedes Teil gibt es in jeder Größe nur einmal“, sagt Marion Day.

Modenschau muss wegen Coronavirus ausfallen

Dafür sind ständig viele verschiedene Farben und Muster im Angebot. Zum Einsatz kommen hauptsächlich Viskosestoffe mit Elastananteil. Das macht die Kleidung flexibel und bügelfrei. „Fein, aber bequem“ lautet die Devise. Und sie richtet sich an alle Proportionen. Bis Größe 46 werden die Kleidungsstücke im Laden angeboten, auf Anfrage auch größer.

In einer Woche kann im neuen Ladenlokal Eröffnung gefeiert werden. Vorher musste Marion Day noch eine unangenehme Entscheidung treffen: Die für kommenden Mittwoch und Donnerstag im Restaurant Art geplanten Modenschauen musste sie wegen des Coronavirus absagen. Dafür öffnet die Einzelhändlerin an den beiden Tagen von 10 bis 21 Uhr ihr Geschäft. „Dann können sich die Kundinnen die Mode im Geschäfts anschauen“.