Wesel. Die Parteien laden am Samstag zur Mahnwache am Bahnhof. Der Inhaber des Kaiserhof hat dem AfD-Abgeordneten Brandner derweil eine Absage erteilt.
Der Inhaber des Hotels Kaiserhof in Wesel hat dem AfD-Kreisverband Wesel mitgeteilt, dass der umstrittene AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner in seinen Haus unerwünscht ist und ihm ein Hausverbot erteilt.
Wie berichtet, sollte Brandner am Samstag um 12 Uhr bei einem AfD-Treffen sprechen. Dagegen hatten sich am Donnerstag Widerstand formiert. Die SPD hat für 11.45 Uhr dennoch eine Mahnwache auf dem Bahnhofsvorplatz angemeldet.
Offenbar hat der Inhaber des Kaiserhofes nicht gewusst, wer da als Gastredner des AfD-Kreisverbandes eingeladen ist. SPD-Chef Ludger Hovest stattete dem Kaisershof am Donnerstagabend einen Besuch ab, berichtete über den Redner der AfD und bat darum, die Veranstaltung abzusagen. Zunächst ohne Ergebnis.
SPD-Chef Hovest erhält Hassmails
Gegen 22.30 Uhr habe er dann eine Mail der Geschäftsführung erhalten, in der von dem Hausverbot für Brandner die Rede war, schildert Hovest. Mittlerweile erreichen den SPD-Chef nach eigenen Angaben die ersten Hassmails.
Dennoch soll es am Samstag eine Mahnwache geben, an der mehrere Weseler Parteien teilnehmen wollen. Auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp wird dabei sein und eine Ansprache halten. Stephan Brandner ist wegen umstrittener Äußerungen in die Kritik geraten. Unter anderem bezeichnete er die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Udo Lindenberg als „Judaslohn“ für die Kritik des Sängers an der AfD. Er wurde im November als Vorsitzender des Rechtsausschusses des Bundestages abgewählt. Brandner wird dem völkisch-nationalistischen Parteiflügel zugeordnet.