Wesel. Es staut sich mal wieder. Und das nicht nur zur Rushhour, sondern auch schon am Vormittag. Grund sind Arbeiten für die neue Südumgehung.

Autofahrer, die auf der Bundesstraße 8 zwischen Voerde und Wesel unterwegs sind, müssen sich noch bis einschließlich Samstag umstellen. Denn wer vom Lippeschlösschen Richtung Wesel fährt, darf nicht die Bundesstraße 8 (Oberndorfstraße) nutzen, sondern muss zu bestimmten Zeiten über die Dinslakener Landstraße in die City rollen.

Grund für die dreitägige Baustelle ist einer weiterer Schritt in Sachen Südumgehung. Die Telekomkabel, die am Donnerstag noch deutlich sichtbar auf der Fusternberger Seite lagen, werden nach und nach unter der B 8 und den Bahnschienen auf die andere Straßenseite gezogen. Dort wird alles zu einer Leitungs-trasse gebündelt.https://www.waz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/suedumgehung-wesel-die-arbeiten-sind-in-vollem-gange-id227297497.html

Die Einschränkungen für den Verkehr, die mit Behinderungen einhergehen können, gelten noch am Freitag zwischen 7 und 17 Uhr sowie am Samstag von 7 bis 20 Uhr. Für den heutigen Donnerstag müsste alles wieder normal laufen.

Umfahrung ab Ende April

Ansonsten läuft auf der Großbaustelle zwischen der Rheinbrücke und der B 8 bislang alles so, wie es sein soll. „Wir sind weiter voll im Zeitplan“, sagt Projektleiter Christoph Angenendt auf NRZ-Anfrage. Bis auf ein paar Tage, als das Hochwasser die Arbeiten für kurze Zeit ruhen ließ, geht es voran. Die Lippeverfüllung, die zu einem Teil schon fertig ist, soll im September abgeschlossen sein. Das könnte auch schon ein wenig früher der Fall sein, doch festlegen will sich Angenendt da nicht.

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Auch die Umfahrung, die in diesem Bereich nötig ist, damit die schwierigen Arbeiten in Ruhe laufen können, nimmt mehr und mehr Gestalt an. Ende April, so Stand jetzt, ist das Provisorium fertig, Ende Mai dann die etwas komfortablere Variante, über die der Verkehr in beide Richtungen solange fließt, bis die Bauarbeiten für die Südumgehung abgeschlossen sind - bei maximal 40 km/h. Nicht zuletzt wird auch an der Verlegung einer Abwasserleitung der Stadt Voerde gearbeitet. Sie verläuft nämlich durch das künftige Baufeld. Alles in allem sind zurzeit drei Firmen vor Ort tätig.

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3,8 Kilometer für 220 Millionen Euro

Die Südumgehung, die 2025 fertig werden soll, sorgt einmal für eine gute Verbindung zwischen dem Niederrhein und dem Münsterland sowie zwischen der Autobahn 57 und der Autobahn 3 sowie der A 31. Der Weseler Ortskern wird mit der neuen Straße, die als Einheit mit der Rheinbrücke und der Umgehung Büderich zu sehen ist, eine deutliche Verkehrsentlastung erfahren. Insgesamt misst die Südumgehung 3,8 Kilometer, wobei die neuralgischste Stelle die Querung von B 8 und Bundesbahn ist.

Der Bund macht für die neue Straße, die über den Fusternberg bis zur B 58 in Höhe der Hagerstownstraße führen wird, insgesamt rund 220 Millionen Euro locker.