Wesel. Am Freitag um 19.30 Uhr beginnt das Gedenken an die Zerstörung der Stadt in der Engelkirche. Dort überlebten 200 Menschen die Bombardements.

Die Eisenbahnlinie, die über Wesel und Münster nach Berlin führte, der Rhein als eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen Europas - beides wurde Wesel gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zum Verhängnis.

Hitler hatte die Stadt an der Lippemündung zur Festung erklärt und so bombardierten im Februar vor 75 Jahren alliierte Streitkräfte die historische Innenstadt sowie Wohnviertel im einstigen Festungsbereich bis alles in Schutt und Asche versank. An diesem Wochenende wird der schrecklichen Ereignisse gedacht. Mit dabei sind unter anderem Felixstowes Bürgermeister Nick Barber, Salzwedels Bürgermeisterin Sabine Blümel und Ketrzyns Stadtoberhaupt Rydzard Niedziolka aus den Partnerstädten.

Rheinüberquerung der Alliierten

Doch nicht nur in Wesel, auch in Bislich geht es um die Zerstörung der Stadt. Dort gibt es am Dienstag, 24. März, um 18.30 Uhr eine Gedenkstunde im Deichdorfmuseum. Denn vor 75 Jahren war dort die Rheinüberquerung der Alliierten. Damals wurde unter anderem die St. Johannes-Kirche am Deich stark zerstört. Passend zum Thema werden Exponate aus dem Bestand des Museums gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos.

Zeitzeugen-Berichte

Dazu laufen zwei Stadtführungen rund um die Zerstörung Wesels im Zweiten Weltkrieg. Die erste ist am Sonntag, 29. März, um 15 Uhr, die zweite am Sonntag, 11. Oktober, um dieselbe Zeit. Stadtführer Hans Boymann nimmt Interessenten mit auf eine Reise in die Geschichte, bei der auch Berichte von Zeitzeugen eine Rolle spielen. Wer dabei sein möchte, muss sich für die anderthalb- bis zweistündige Runde unter 0281/203-2622 bei der Stadtinformation am Großen Markt anmelden. Die Teilnahme kostet sechs Euro.

Am Freitag wird zudem eine DVD mit dem Film „Rheinüberquerung 1945 Luftlandung“ vorgestellt. Sie ist als Band 41 in der Schriftenreihe des Stadtarchivs erschienen und enthält Originalaufnahmen aus diversen Archiven.

Diese Bilder zeigen die Zerstörung der Stadt Wesel

Aus den Trümmern ragen Reste des Willibrordi-Doms heraus.
Aus den Trümmern ragen Reste des Willibrordi-Doms heraus. © Stadtarchiv Wesel
Der Große Markt liegt in Trümmern, unter anderem fiel auch das Rathaus mit seiner gotischen Fassade den Bomben zum Opfer.
Der Große Markt liegt in Trümmern, unter anderem fiel auch das Rathaus mit seiner gotischen Fassade den Bomben zum Opfer. © unbekannt | unbekannt
Zehn Jahre vor der Zerstörung, im Jahr 1935, sah der Große Markt noch so aus.
Zehn Jahre vor der Zerstörung, im Jahr 1935, sah der Große Markt noch so aus. © Repro: Lars Fröhlich/WAZ FotoPool | Repro: Lars Fröhlich
Blick auf den Großen Markt mit der Rathauszeile um 1938, nur wenige Jahre vor seiner Zerstörung.
Blick auf den Großen Markt mit der Rathauszeile um 1938, nur wenige Jahre vor seiner Zerstörung. © Repro: Lars Fröhlich/WAZ Foto Pool | Repro: Lars Fröhlich
Ansicht der Rathauszeile um 1935.
Ansicht der Rathauszeile um 1935. © Repro: Lars Fröhlich/WAZ FotoPool | Lars Fröhlich
Noch einmal der Blick auf den zerstörten Dom.
Noch einmal der Blick auf den zerstörten Dom. © unbekannt | unbekannt
Im Bereich der Brandstraße sind gerade noch die Reste des Wasserturms zu erkennen.
Im Bereich der Brandstraße sind gerade noch die Reste des Wasserturms zu erkennen. © Hilde Löhr/Stadtarchiv Wesel | Hilde Löhr
In den 1930er-Jahren sah es an der Brandstraße noch so aus.
In den 1930er-Jahren sah es an der Brandstraße noch so aus. © unbekannt | unbekannt
Vor der Zerstörung hatte die Rheinbabenbrücke die rechts- und linksrheinischen Teile von Wesel verbunden.
Vor der Zerstörung hatte die Rheinbabenbrücke die rechts- und linksrheinischen Teile von Wesel verbunden. © Stadtarchiv Wesel
Auch sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Auch sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. © Stadtarchiv Wesel
Noch eine Ansicht der Innenstadt.
Noch eine Ansicht der Innenstadt. © Hilde Löhr/Stadtarchiv Wesel | Hilde Löhr
Trümmer wurden bereits von der Straße geräumt.
Trümmer wurden bereits von der Straße geräumt. © Stadtarchiv Wesel | Stadtarchiv Wesel
Ein weiteres zerstörtes Gebäude.
Ein weiteres zerstörtes Gebäude. © Stadtarchiv Wesel
Auch an der Hohe Straße stand kaum noch ein Stein auf dem anderen.
Auch an der Hohe Straße stand kaum noch ein Stein auf dem anderen. © unbekannt | unbekannt
Die Kleinbahn mit ihrem Schienennetz ging ebenfalls kaputt.
Die Kleinbahn mit ihrem Schienennetz ging ebenfalls kaputt. © Hilde Löhr/Stadtarchiv Wesel | Hilde Löhr
Ein weiteres Bild der Innenstadt in Trümmern. Zu erkennen sind die Reste des Willibrordi-Doms sowie Teile der zerstörten Kirche St. Mariä Himmelfahrt (links). 
Ein weiteres Bild der Innenstadt in Trümmern. Zu erkennen sind die Reste des Willibrordi-Doms sowie Teile der zerstörten Kirche St. Mariä Himmelfahrt (links).  © Stadtarchiv Wesel
Ansicht der Brückstraße, lange bevor der Krieg Wesel zerstörte.
Ansicht der Brückstraße, lange bevor der Krieg Wesel zerstörte. © unbekannt | unbekannt
1951 war in Wesel schon einiges wieder aufgebaut. Hier ein Blick auf den Bereich Viehtor.
1951 war in Wesel schon einiges wieder aufgebaut. Hier ein Blick auf den Bereich Viehtor. © Repro: Markus Joosten/FFS | Repro: Markus Joosten
In mehreren Wellen hatten die Alliierten Bomben auf Wesel geworfen. 
In mehreren Wellen hatten die Alliierten Bomben auf Wesel geworfen.  © Hilde Löhr/Stadtarchiv Wesel | Hilde Löhr
Bei der Bombardierung wurde ein großer Teil der Innenstadt zerstört - 97 Prozent der Stadt lagen danach in Trümmern.
Bei der Bombardierung wurde ein großer Teil der Innenstadt zerstört - 97 Prozent der Stadt lagen danach in Trümmern. © Stadtarchiv Wesel
Es wurden nicht nur Gebäude zerstört, auch starben weit über 1000 Menschen bei der Bombardierung.
Es wurden nicht nur Gebäude zerstört, auch starben weit über 1000 Menschen bei der Bombardierung. © Stadtarchiv Wesel
Auch vor den äußeren Stadtteilen machte der Krieg nicht Halt. Hier ein Blick auf die ebenfalls zerstörte Kirche in Bislich.
Auch vor den äußeren Stadtteilen machte der Krieg nicht Halt. Hier ein Blick auf die ebenfalls zerstörte Kirche in Bislich. © Heimatverein Bislich
In Büderich gab es zwischen April und Juni 1945 ein Kriegsgefangenenlager. Im Hintergrund ist die Solvay zu sehen.
In Büderich gab es zwischen April und Juni 1945 ein Kriegsgefangenenlager. Im Hintergrund ist die Solvay zu sehen. © Stadtarchiv Wesel
In der Wacht am Rhein in Büderich beobachtete Churchill die Lage.
In der Wacht am Rhein in Büderich beobachtete Churchill die Lage. © Repro: Markus Weißenfels/FFS | Repro: Markus Weißenfels
Zwischen Büderich und Orsoy setzten 1945 die Amerikaner über den Rhein.
Zwischen Büderich und Orsoy setzten 1945 die Amerikaner über den Rhein. © unbekannt | unbekannt
Auch 1946 lag noch vieles in Trümmern.
Auch 1946 lag noch vieles in Trümmern. © Stadtarchiv Wesel
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