Hamminkeln. Den zweiten Tag des Mordprozesses zum Saunaclub-Brand in Hamminkeln bestimmte einmal mehr das Thema Alkohol. Cousins des Angeklagten sagten aus.
Wegen Mordes steht ein 43-jähriger Voerder vor dem Landgericht in Duisburg. In der Nacht zum 14. Juli soll er an der Straße am Kesseldorfer Rott in Hamminkeln aus Wut über seiner Ansicht nach schlechten Service einen FKK-Saunaclub in Brand gesetzt haben. Ein 64-jähriger Niederländer kam dabei ums Leben. Der Angeklagte hat an das Geschehen angeblich alkoholbedingt keine Erinnerung mehr.
Und auch die anderen Teilnehmer eines Junggesellenabschieds taten sich am zweiten Verhandlungstag mit konkreten Erinnerungen schwer.
„Schon beim Abholen haben wir etwas gefeiert“, so ein 44-jähriger Cousin des Angeklagten aus Wesel. Der 43-Jährige sei in Mülheim zu der Truppe gestoßen. Man fuhr mit der Bahn nach Essen und stieg dort auf ein Schiff.
Cousin macht Filmriss geltend
„Wir haben die ganze Zeit getrunken“, so der Zeuge. Auch anschließend in einer Kneipe in der Essener Altstadt. Mit dem Auto sei man dann noch zum Angeklagten nach Hause.
„Danach sind wir in den Club. Wir waren besoffen.“ Auch der Zeuge macht danach eine Filmriss geltend. „Irgendwann bin ich mit dem Taxi nach Hause.“
Nicht viel mehr Aufklärung lieferte die Vernehmung eines weiteren Cousins des Angeklagten. „Wir haben schon vorher getrunken. Aber der eigentliche Junggesellenabschied habe auf dem Schiff, im Rahmen einer feucht-fröhlichen Tour über den Baldeney-See stattgefunden. An Bord seien mindestens zehn Kisten Bier, Wodka und Whisky getrunken worden.
„In der Essener Altstadt haben wir weiter getrunken. Welche Mengen, kann ich nicht mehr sagen.“
Auch an den Aufenthalt im Club hat der 45-Jährige keine allzu deutliche Erinnerung mehr. „Wir haben da nur getrunken. Viel mehr ist da nicht passiert.“ Fürs Verfahren sind bis Ende April acht weitere Sitzungstage vorgesehen.