Wesel. Vorfreude in Wesel-Ginderich: Die Koffer sind gepackt. Wie immer werden die Biathlonfreunde die Sportler bei der WM in Südtirol anfeuern.

Unaufhaltsam rückt er näher, der Saisonhöhepunkt im Biathlon, die Weltmeisterschaft in Antholz. Entsprechend steigt der Puls auch bei den Biathlonfreunden Ginderich. Selbstverständlich lassen es sich die Mitglieder des Fanclubs nicht entgehen, live dabei zu sein.

Im Südtiroler Dorf fühlen sich die vierzehn Biathlonverrückten schon fast wie zu Hause: Seit 2009 haben sie noch kein Rennen auf der traditionsreichen Strecke verpasst. Sieben Fans sind schon am Wochenende gestartet, um sich rechtzeitig die besten Plätze auf der Tribüne zu sichern und das Banner anzubringen.

Den Banner in die Kameras halten – ein Gruß aus Ginderich

„Wir achten natürlich darauf, dass wir auch bei den Fernsehübertragungen präsent sind“, erklärt Werner Bücker, dessen Partykeller komplett auf Biathlon ausgerichtet ist. Ab Donnerstag wird der Fanclub dann auch vollständig vor Ort in Antholz sein.

Mit fünf Privat-Pkw geht die Reise über den Brennerpass. „Schneeketten sind Pflicht“, weiß Werner Bücker. Davon, dass der Spaß nicht ganz billig ist, lassen sich die Fans nicht abhalten: Eine Karte für alle zwölf Wettkämpfe an neun Tagen kostet über 300 Euro.

Auch für die wettkampffreien Tage steht das Programm: Mit Wanderungen durch die Tallandschaft halten sich die Fans für das Anfeuern der Mannschaft fit. „Ab und an begegnet man dabei Athleten, die sich auf die nächsten Wettkämpfe vorbereiten“, erzählt Werner Bücker. Früher waren die Gindericher auch auf Skiern unterwegs, aber das ist vorbei, weiß Brigitte Bücker zu berichten.

Biatholon-Fans verstehen sich gut untereinander, der Austausch ist intensiv

Der von der Internationalen Biathlon-Union anerkannte Fanclub ist stolz darauf, dass die Frauenquote der Mitglieder bei 50 Prozent liegt. Richtige Experten sind sie sowieso: Beim Biathlon-Tippspiel der ARD liegen sie im oberen Achtel. Auch der Austausch mit anderen Fans kommt nicht zu kurz.

Besonders gefällt Josef Sossna der Umgang miteinander: „Ich habe im Fanzelt noch nie Auseinandersetzungen erlebt“, berichtet der Biathlonfreund. Die sportlichen Aussichten sind für das deutsche Biathlonteam eher durchwachsen. Ein ähnlicher Triumph wie 2017 in Hochfilzen – wo die Gindericher selbstverständlich auch live dabei waren – ist nicht zu erwarten.

Aber das tut der Vorfreude der Gindericher keinen Abbruch. „Wir würdigen selbstverständlich auch die Leistung aller nicht deutschen Biathleten“, betont Klaus Thiel. Und zu einem Team werden sie vielleicht in Antholz besonders halten: Die slowenische Nationalmannschaft ist im selben Hotel untergebracht wie die Fans vom linken Niederrhein...