Wesel. Volles Haus im ersten Pfötchencafé des Tierheims Wesel: Bei Kaffee, Kuchen und Musik flossen Spenden für ein australisches Wildtierkrankenhaus.
Es schien so, als würde der Besucherstrom gar nicht abreißen. Aber nicht nur das ließ die Leiterin des Weseler Tierheims, Gabi Wettläufer, strahlen: Auch die aufgestellte Spendenbox füllte sich rasch mit Münzen und jeder Menge Scheinen. Zum ersten Mal veranstaltete das Tierheim am Samstag sein Pfötchencafé. Zu Live-Musik von Martin Quint Mölleken, Kaffee und Kuchen luden die ehrenamtlichen zum gemütlichen Verweilen im neuen Gebäude ein.
Zur Premiere gab es eine besondere Aktion: Alle Erlöse des Tages gingen an ein kleines australisches Wildtier-Krankenhaus. Nach den verheerenden Waldbränden sind immer noch viele Menschen und Tiere in Not. Lebensräume sind zerstört, viele Tiere verbrannt oder verletzt.
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„Es ist furchtbar zu sehen, wie die Tiere kein Futter mehr haben und Kosten für die medizinische Versorgung irgendwie gedeckt werden müssen“, erklärte Gabi Wettläufer. „Wir haben im letzten Jahr auch viel Unterstützung erfahren. Wir möchten davon etwas zurückgeben.“
Man habe überlegt, ob man das Geld dem Wiederaufbau des Affenhauses im Krefelder Zoo oder der medizinischen Versorgung der Tiere in Australien zukommen lasse. „Wir haben uns für Australien entschieden, weil es dort viele kleine Institutionen gibt, die die Spenden ganz dringend brauchen.“
Große Hilfsbereitschaft
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Und die Hilfsbereitschaft in Wesel war groß. Rund 40 Kuchen wurden gespendet. Schon kurz nach der Eröffnung waren rund 100 Besucher gekommen. Das Haus und der kleine angrenzende Pavillon waren voll. Tanja Alt bot Stoffbeutel und Rucksäcke mit Australien-Print an.
Es gab einen kleinen Trödelmarkt. „Für die Australien-Spendenaktion wollten wir etwas Besonderes machen, damit mehr Geld zusammenkommt“, so Wettläufer. Der Renner war die „Koala-Spezialwaffel“: Eine Waffel mit Mascarpone-Kirschcreme.
Einmal im Monat soll es zukünftig das Café geben, das regelmäßig auch unter einem Motto steht. Erste Ideen sind Bingo-Nachmittage oder Vorleserunden anzubieten oder verschiedene Musikgruppen einzuladen.
Tiere sollen nicht gestresst werden
Wettläufer: „Wir haben die idealen Räumlichkeiten, die wir dafür auch sinnvoll nutzen wollen.“ 60 Sitzplätze bietet das Holzhäuschen. Die Leiterin des Tierheims rechnet realistisch damit, dass rund 30 Besucher, darunter vielleicht auch Radfahrer, die einen Zwischenstopp einlegen, das Café in Zukunft besuchen.
Wenn der Ansturm geringer ist, werde man auch das Tierheim selbst an den Café-Tagen wieder öffnen. Der Zugang blieb am Samstag nämlich verschlossen, um die Tiere nicht zu sehr zu stressen.
Im gesamten Februar wird Geld für die Auffangstation gesammelt. Auch Weseler Firmen spenden. Am 29. Februar spielt ein Schulorchester im Tierheim. Auch diese Spenden kommen Australien zugute. „Das Geld geht eins zu eins nach Australien. Es gibt keine dritte Stelle dazwischen“, versicherte Wettläufer. Am Samstag, 15. März, findet ab 15 Uhr dann das zweite reguläre Pfötchencafé im Weseler Tierheim statt