Wesel. Der Elferrat der Kolpingsfamilie Wesel lädt am 15. Februar zur Prunksitzung ein. Im Jahr des 73-jährigen Bestehens ist auch „Kaschämm“ dabei.
Wenn Jürgen Göbeler und Kristin Lohmann über den 15. Februar sprechen, funkeln ihre Augen. „Ein tolles Programm mit tollen Akteuren.“ Der Sitzungspräsident und die Präsidentin des Elferrats der Kolpingsfamilie blicken mit Stolz auf den Abend der Großen Prunksitzung, die um 19.11 Uhr in der Niederrheinhalle startet. Denn auch im Jahr des 73-jährigen Bestehens hat das Komitee eine eigene Sitzung auf die Beine stellen können.
Und die beginnt pünktlich mit dem Einzug des Elferrates, der Kinderprinzessin, Funkenmariechen Simone Komescher, dem Fanfarencorps CCL Wesel und den Abordnungen befreundeter Gesellschaften. Kinderprinzessin Jana I. wird die Jecken mit einem eigenen Wortbeitrag einstimmen, „ganz ohne Spickzettel“, wie Jürgen Göbeler verspricht.
Pastor Rolfes ist Büttenredner
Im perfekten Bayern-Look, mit Trachtenweste, Stützstrümpfen, Dutt auf dem Kopf und der obligatorischen Handtasche startet Büttenrednerin Hildergard Brömmelstrote alias Martina Gorden dann einen Angriff auf das Zwerchfell des Publikums.
„Hohen Stellenwert und großen Zuspruch“ genießt weiterhin die Kindertanzgarde, deren inzwischen schon 25 Mitglieder dann auf die Bühne kommen und ihren Gardetanz präsentieren. Im Vorjahr war Pastor Gregor Rolfes noch verhindert, doch in diesem Jahr steht der Seelsorger der Kirchengemeinde St. Nikolaus nun erstmals in der Bütt. „Und das traue ich ihm zu“, schmunzelt Jürgen Göbeler.
Nach dem Showtanz der Kindertanzgarde spielt das Fanfarencorps. Im Anschluss haben die „Sternschnuppen“ ihren großen Auftritt, wobei auch drei Jungen mitmischen. Zudem hat der Elferrat speziell auch die ehemaligen Mitglieder der Sternschnuppen eingeladen, möchte sie gerne dazu auf die Bühne bitten. Aber was wäre eine Kolping-Sitzung ohne das „große Schaulaufen“, den Einzug des Prinzenpaares Pascal und Marja mit der Prinzengarde, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, dem CAW und den Karnevalsabordnungen.
Mehrköpfiges Bläserset
Gleichzeitig ist das der Moment für den Elferrat, das Ornat abzulegen und vom traditionellen Auftakt zum Partyprogramm umzuschwenken. Und hierfür steht die „Werstener Music Company“, die Anfang November ihr 55-jähriges Bestehen feierte und schon einmal den Kolping-Karneval bereicherte. Mit einem mehrköpfigen Bläserset sorgen die Düsseldorfer für Stimmung, animieren dabei das Publikum gleich zum Mitmachen.
Der Showtanz der Sternschnuppen und das berühmte Männerballett mit „begnadeten Körpern jenseits der 50“ (Jürgen Göbeler) leiten zum finalen Höhepunkt des Abends über: Den Auftritt von „Kaschämm“, die Cover op die kölsche Art präsentieren. Die Band rund um Frontmann Daniel Herzog und Carina Hinz sind längst eine feste Größe im Kölner Karneval.
Aftershow-Party mit DJ Michael
Danach bleibt noch reichlich Zeit für die Aftershow-Party mit DJ Michael Blenk, die traditionell bis in die frühen Morgenstunden gehen dürfte. Bislang hat der Elferrat schon 380 Karten für die Prunksitzung verkauft. „Wir hoffen, dass es am Ende 400 plus X sind“, sagt Jürgen Göbeler, der sich allerdings Sorgen um die Zukunft der Niederrheinhalle macht: Denn die Halle ist marode und würde den Karnevalisten als wichtiger Veranstaltungsort fehlen.
Steter Mitgliederzuwachs
Um den karnevalistischen Nachwuchs muss Göbeler indes nicht bange sein, das Komitee freut sich über einen steten Mitgliederzuwachs. „Gutes bewahren und Neues schaffen“ ist das Motto. So trat Kristin Lohmann jetzt die Nachfolge von Jürgen Göbeler als Präsidentin an und leitete damit einen Generationswechsel ein.
Natürlich nimmt der Elferrat auch wieder am Rosenmontagszug teil, ist dort mit fünf Gruppen vertreten – einem Wagen, der Kindertanzgarde, den Sternschnuppen, dem Elferrat und den Elferratsfrauen sowie der „Jungen Familie.“