Hamminkeln/Schermbeck. Ein Mann (43) und eine Frau (38) müssen sich vor dem Landgericht wegen Drogenhandels und -anbaus verantworten.
Wegen Drogenhandels und Drogenanbaus muss sich ein Paar aus Hamminkeln vor dem Landgericht Duisburg verantworten. „In nicht rechtsverjährter Zeit“, das weiß die Anklageschrift nicht näher einzugrenzen, sollen der 43-jährige Mann und die 38-jährige Frau in ihrer Wohnung in Hamminkeln und in einem Objekt in Schermbeck zwei Cannabis-Plantagen betrieben haben.
Nur der Zeitpunkt, zu dem die kriminelle Amateur-Gärtnerei der beiden Niederländer endete, steht zweifelsfrei fest: Am 30. Juli 2019 hob die Polizei bei zeitgleichen Durchsuchungen die beiden Plantagen aus. In der Wohnung in Hamminkeln gab es im Erdgeschoss zwei „Anbau-Räume“, in denen hunderte Töpfe standen. Im Obergeschoss war ein Raum, von dem aus die komplexe Technik für die Aufzucht der sensiblen Drogenpflänzchen gesteuert wurde.
Das Paar hatte wohl bereits geerntet
In Schermbeck diente eine ehemalige Scheune mit einem mehrgeschossigen Wohnanbau als illegale Gärtnerei. Hier waren die Pflanzen offenbar in mehreren, so genannten „Grow-Zelten“ heran gezüchtet worden. Es fanden sich allerdings nur rund fünf Kilo Pflanzenreste von abgeernteten Gewächsen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass in beiden Plantagen jeweils etwa 400 Pflanzen aufgezogen wurden. Der Ertrag soll bei mindestens zehn Kilo Drogen pro Plantage gelegen haben. Dafür, dass die Angeklagten auch einen schwunghaften Handel mit der Ernte getrieben haben könnten, sprechen die sicher gestellten Gegenstände. Denn neben dem üblichen Plantagen-Equipment sowie mehreren Handys und Laptops fand die Polizei auch 80.000 Euro Bargeld.
Angeklagte wollen sich später äußern
Aus Termingründen wurde am ersten Verhandlungstag nur die Anklage verlesen. Die Angeklagten wollen sich erst zu einem späteren Zeitpunkt in dem bis Ende Januar auf drei weitere Sitzungstage geplanten Prozess zu dem Vorwurf äußern.