Wesel. Ab März wird Wesel der einzige deutsche Stopp auf einer neuen Tour für Fluss-Kreuzfahrtschiffe sein. 190 Gäste können die Stadt erkunden.
Amsterdam, Rotterdam, Maastricht, Antwerpen – und Wesel. Die Hansestadt wird bald für ausländische Kreuzfahrer zum festen touristischen Anlaufpunkt. Das Unternehmen Viking River Cruises mit Hauptsitz in Basel hat den Steiger an der Rheinpromenade gekauft und wird Wesel künftig regelmäßig mit drei seiner rund 70 Flusskreuzfahrt-Schiffe ansteuern. Für einige Stunden können sich die vorwiegend amerikanischen Gäste auf einer neu entworfenen Holland/Belgien-Tour über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten am Niederrhein informieren.
Wesel ist die einzige deutsche Stadt auf der zehntägigen Tour, die in Amsterdam beginnt und in Antwerpen endet. Die Gäste auf den 190 Passagiere fassenden Schiffen stammen durchweg aus dem englischsprachigen Raum, vorwiegend aus den USA, berichtet Kornelia Diederichs von Viking Technical mit Sitz in Wiebelsheim auf NRZ-Anfrage. Ab Ende März sollen die Schiffe laut Planung an der Rheinpromenade anlegen. Vorher muss an dem Steiger, der von der Hafengesellschaft DeltaPort im Oktober verkauft wurde, einiges geändert werden. Der Ponton wird ausgewechselt, außerdem müssen die Fundamente für die Festmacher stabilisiert werden.
Viking testet die neue Tour mit Stopp in Wesel
Die Umweltverträglichkeitsprüfung laufe gerade, sagt Kornelia Diederichs. Auch der Kampfmittelräumdienst muss sich die Stelle noch einmal genau anschauen. Man hoffe, dass bis März alles vorbereitet ist.
135 Meter lang sind die Schiffe, die künftig in den Sommermonaten in Wesel anlegen werden. Im Jahr 2020 sind zunächst rund 30 Stopps geplant, so Diederichs. Das Unternehmen will testen, wie die Tour ankommt. In den kommenden Jahren könnten noch mehr Schiffe Station machen. Außerdem will man den Anlegeplatz auch an andere Unternehmen vermieten.
Freude über mehr Tourismus in der Hansestadt
Die Touristen werden einen Tag lang Zeit haben, die Stadt zu erkunden und auch Ausflüge in die Umgebung, zum Beispiel nach Xanten, zu unternehmen. In der Beschreibung für die Holland/Belgien-Kreuzfahrt wird Wesel als historische Stadt beschrieben, die nach dem Krieg aus der Asche auferstanden ist. Die Geschichte als Handelsstadt und Mitglied der Hanse sowie die Zerstörung im Krieg machen die Stadt für die Touristen interessant. Als Sehenswürdigkeiten empfiehlt der Veranstalter den Besuch der Zitadelle, des LVR-Niederrheinmuseums sowie des Willibrordi-Doms.
In Wesel ist man über den neuen Haltepunkt der Schiffe hoch erfreut – denn er bringt Touristen in die Hansestadt, die sonst nicht hergekommen wären. „Für uns ist das eine Bereicherung“, sagt Thomas Brocker von Wesel-Marketing. Für ihren Aufenthalt sollen den Kreuzfahrern spezielle Stadtführungen angeboten werden. Wesel-Marketing ist bereits dabei, zusätzliche Stadtführer zu suchen.
In Wesel werden weitere Stadtführer gesucht
Pro Termin rechnet Brocker mit fünf Führern, die benötigt werden. An verschiedenen Startpunkten sollen die Touren beginnen und sich im Dreieck Zitadelle-Dom-Berliner Tor an den historischen Punkten und Sehenswürdigkeiten orientieren. Außerdem, so Brocker, sollen die Führer den Touristen weitere Tipps für ihren Aufenthalt geben – denn natürlich hofft man auch, dass sie in der Fußgängerzone den einen oder anderen Einkauf tätigen oder Restaurants besuchen. Außerdem bereitet Wesel-Marketing für die neuen Besuchergruppen eine Broschüre auf englisch vor.
Wer Interesse hat, als Stadtführer tätig zu werden, kann sich bei Wesel-Marketing, Alexander Jordans, melden: 0281/203-2654.