Hamminkeln. Unermüdlich gehen die Kinder von Haus zu Haus, singen und sammeln für die Kinder im Libanon. Die meisten Menschen freuen sich über ihren Besuch.
Aus der Entfernung sieht man vier Mädchen, die einen großen Stern bei sich tragen. Es ist eisig kalt, doch auf ihren Gesichtern ist ein Lächeln zu erkennen. Emily, Luzie, Emma und Malia ziehen auch in diesem Jahr wieder durch die Straßen, um Spenden zu sammeln und die Häuser zu segnen. Sie sind vier der mehr als 50 Sternsinger in Hamminkeln in diesem Jahr und sammeln Geld für den Libanon.
Die vier Freundinnen singen schon seit dem Kindergartenalter jedes Jahr für den guten Zweck als Sternsinger. Mittlerweile besucht die Gruppe die vierte Schulklasse und hat immer noch Freude an der jährlichen Aktion.
Schon früh auf den Weg gemacht
Der Vorteil an ihrer regelmäßigen Teilnahme ist, dass die Mädchen alles was sie aufsagen müssen, auswendig können. Bemerkenswert ist auch: Sie singen nicht nur ein Lied, sondern wechseln zwischendurch immer zwischen mehreren verschiedenen. Die Leute freuen sich stets über die perfekt vorbereiteten vier heiligen Könige. Die meisten geben eine großzügige Spende, lassen den Segen mit Kreide an ihr Haus schreiben und lassen sich eine Banderole geben.
Viele freuen sich über die schönen Verkleidungen der Sternsinger. Die Mädchen tragen pinkfarbene Samtumhänge mit Goldakzenten und selbstverzierte goldene Kronen. Nicht selten hören die Mädchen: „Danke, das habt ihr aber toll gemacht“, oder „Schön, dass ihr uns wieder besucht“. Da die Grundschüler sich am Samstag schon früh um neun Uhr auf den Weg gemacht haben, öffnet jedoch auch manch einer überrascht und noch im Bademantel die Tür. Nach einem: „Oh, ihr seid aber frühe Sternsinger“, folgen dennoch Lob und Spende.
Mittagspause im Pfarrheim
Weil die vier Mädchen noch etwas jünger sind, begleitet sie eine Mutter. Fleißig zieht die Truppe den ganzen Tag durch die Kälte. Schon am Freitag war sie von 14 bis 18.30 Uhr unterwegs, am Samstag zog sie von 9 bis 18 Uhr durch die Straßen. Um 12 Uhr gab es im Pfarrheim dann eine Mittagspause mit Brötchen und Würstchen.
Am Ende des Tages findet um 18 Uhr ein Abschlussgottesdienst in Form eines Familiengottesdienstes statt. Den Sternsingern wird dort für ihr Engagement gedankt, sie dürfen mit dem Pastor gemeinsam einziehen und die Summe aller eingenommenen Spenden wird bekanntgegeben.
Über die Jahre hinweg, haben die Kinder schon einiges erlebt. Sie erinnern sich an eine lustige Situation, als sie einen Mann früh morgens aus dem Bett geklingelt haben und er ihnen in seiner Panik und Verschlafenheit einfach 50 Euro in die Geldbüchse steckte. Außerdem gab es in einem Jahr so starkes Glatteis, dass die Sternsinger nicht laufen konnten, sondern die ganze Zeit eher gerutscht sind.