Wesel. Auf dem Mölderplatz steht ein Spielgerät, das komplett aus Kunststoffabfällen hergestellt wurde. Das Material bietet einige Vorteile.
Auf dem Mölderplatz nimmt gerade ein neues Spielgerät Form an: Die alte, bei den kleinen Weselern sehr beliebte Spiellandschaft hat der städtische Betrieb Abfall, Straßen Grünflächen (ASG) Anfang der Woche abbauen lassen – aus Sicherheitsgründen, das Gerät war schon alt. Jetzt entsteht an gleicher Stelle eine bemerkenswert pfiffige Neuanschaffung: Die komplette Spielkombination, die Arbeiter derzeit hier aufbauen, ist aus Recyclingkunststoff. Hier steht bald ein großes Spielgerät aus dem „Gelben Sack“.
Nur lebensmittelechte und gesundheitlich unbedenkliche Verpackungen seien dafür genutzt worden, versichert Thomas Graes, zuständiger Fachbereichsleiter beim ASG. Chipstüten, Joghurtbecher und ähnliches haben auf diese Weise eine neue Bestimmung gefunden: Rund 15.400 solcher Verpackungen benötigt der Hersteller aus dem nordrhein-westfälischen Hövelhof, um diese Spielelandschaft für Wesel zu bauen.
Das Spielgerät aus Abfall ist robust
Neben ihrer Umweltfreundlichkeit bietet sie für den ASG den Vorteil, dass sie wartungsarm ist, außerdem für die Kinder sicher – das Material soll nicht splittern und keine Risse bekommen. Es ist außerdem mit dem Blauen Engel ausgezeichnet worden.
Mit Upcycling-Material hat der ASG schon an anderer Stelle einige Erfahrungen gesammelt. „Normalerweise werden Pfähle und Bänke und Ähnliches daraus hergestellt“, erläutert Thomas Graes. Auch ein – deutlich kleineres – Spielgerät dieser Art ist bereits an einer Grundschule verbaut worden. Es sei sehr robust und halte auch stürmischen Spielern Stand, Aufbau und Handling sind für den ASG einfach.
Hersteller gibt 15 Jahre Garantie auf Upcycling-Spielgerät
Außerdem ist das Spielgerät integrativ: Es bietet Herausforderungen für Mädchen und Jungen verschiedener Altersgruppen, für Kinder mit und ohne Behinderung. Verschiedene Aufgänge gibt es, Motorikwände, einen Liegesitz zum Entspannen und zahlreiche Möglichkeiten zu Toben. 15 Jahre Garantie gibt der Hersteller darauf. Im Prinzip könnte das Spielparadies danach, in Einzelteilen, wieder zurück in den Gelben Sack wandern.
Spiellandschaft kann noch einmal recycelt werden
Darf es aber nicht, weil es dann kein Verpackungsmüll mehr ist. Dennoch ist das Gerät komplett recyclingfähig, die ehemaligen Chipstüten und Joghurtbecher könnten quasi in 15 Jahren eine weitere Auferstehung erleben.