Schermbeck. Der Rat gedachte seines verstorbenen Mitglieds. Rexforth würdigt ihn als einen der bedeutendsten Schermbecker Politiker der vergangenen 30 Jahre.
Der plötzliche Tod des CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Schetter überschattete die letzte Schermbecker Ratssitzung des Jahres: Statt der vorgesehenen feierlichen Verleihung der Ehrenamtsmedaille gab es ein Gedenken an den kürzlich im Alter von 63 Jahren verstorbenen Christdemokraten.
An dem Platz im Schermbecker Ratssaal, an dem Klaus Schetter am Mittwoch eigentlich gesessen hätte, erinnerten eine Kerze und sein Konterfei mit Trauerflor an den Ratsherrn. „Klaus Schetter war in umfangreicher Weise über drei Jahrzehnte ehrenamtlich in der Kommunalpolitik zum Wohle der Gemeinde und seiner Bürger tätig“, lobte Bürgermeister Mike Rexforth.
Würdigung mit Schweigeminute
Er nannte in seiner Gedenkrede zu Beginn der Ratssitzung den Verstorbenen einen „ausgleichenden Pol“ und „einen der nettesten Menschen, die ich je kennengelernt habe.“ Die Ratsmitglieder würdigten Klaus Schetter außerdem mit einer Gedenkminute.
Seit Oktober 1989 war Schetter Mitglied im Rat der Gemeinde Schermbeck. In dieser langen Zeit war er zugleich Mitglied in vielen Fachausschüssen und vertrat die Interessen der Gemeinde in zahlreichen externen Gremien. Bereits 1991 wurde er zum Vorsitzenden im Bauausschuss und stellvertretenden Vorsitzenden im Planungsausschuss gewählt.
Entwicklungen der Gemeinde geprägt
„Klaus Schetter war einer der engagiertesten und bedeutendsten Schermbecker Ratspolitiker, der maßgeblich Entwicklungen der Gemeinde in den letzten 30 Jahren entscheidend geprägt hat“, so der Bürgermeister weiter.
Ihm sei es nie darum gegangen, seine Positionen um jeden Preis durchzusetzen. Er habe stets nach konsensfähigen Lösungen und Mehrheiten gesucht. Auf diese Weise konnten viele Projekte in der Gemeindepolitik nicht nur diskutiert, sondern auch umgesetzt werden. Dies schätzten auch Politiker anderer Parteien an dem Verstorbenen, wie unter anderem Klaus Roth (BfB) während des Gedenkens respektvoll anmerkte.
„Klaus Schetters ausgleichende, immer auf Lösungen fixierte Art, seine Souveränität wird uns unglaublich fehlen. Er war ein Kümmerer für die Menschen vor Ort. Seinen Rat, seine Unterstützung und seine Bereitschaft, sich der Sorgen und Nöte anderer anzunehmen, werden wir und die Menschen in Schermbeck sehr vermissen“, ergänzte Rexforth.
Dankbarkeit und eine große Lücke
„Aber wir sind auch dankbar, dass wir seine Wegbegleiter sein durften. Sein viel zu früher Tod hinterlässt menschlich und kommunalpolitisch eine kaum überwindbare Lücke.“
>>> HAUSHALTSENTWURF 2020 MEHRHEITLICH ANGENOMMEN
Der Entwurf für den Haushalt 2020 wurde während der Ratssitzung mit großer Mehrheit angenommen. Wie erwartet stimmte die CDU-Fraktion dafür. Die Christdemokraten hatten das 910-Seiten-Zahlenwerk des Kämmerers Frank Hindricksen intensiv beraten und für gut befunden.
Auch die SPD stimmte dem Haushaltsentwurf zu. „Die SPD-Fraktion ist weiterhin bereit, auch unbequeme Wege mitzugehen, wenn es der Bevölkerung zu Gute kommt und die Handschrift der SPD-Fraktion sichtbar bleibt“, erklärte Fraktionsvorsitzender Michael Fastring.
Die BfB-Fraktion lehnte hingegen den Haushaltsplan ab. Deren Vorsitzender Klaus Roth: „Sollten die geplanten 6.000.000 Euro Gewerbesteuer wegen rückläufiger Konjunktur nicht erreicht werden, wird der Steuersatz sicherlich noch höher steigen. Wir lehnen seit Jahren weitere Steuererhöhungen ab – alle Aufwendungen müssen zunächst auf den Prüfstand.“
Die Grünen votierten ebenfalls gegen den vorgelegten Haushalt. „Selbstverständlich werden wir einer solchen Finanzplanung unsere Zustimmung nicht geben. Dies ist kein Affront gegen den Kämmerer und sein Team, die die Botschaft des Zahlenwerks korrekt erarbeitet haben, aber für die falschen politischen Entscheidungen nicht verantwortlich sind“, sagte Fraktionschefin Ulrike Trick.
Auch der parteilose Thomas Heiske stimmte dagegen. Es sei stets das gleiche Prozedere: „Der Kämmerer bringt den Haushalt ein, mahnt angesichts der Haushaltssituation zur Konsolidierung und dann wird so beraten, als habe die Gemeinde im Lotto gewonnen“.
>>> BISTUM GIBT GRÜNES LICHT - CARITAS DARF TRÄGERSCHAFT ÜBERNEHMEN:
Eine erfreuliche Nachricht gab es jetzt für die Gemeinde Schermbeck vom Bistum Münster: Generalvikar Klaus Winterkamp schrieb an Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth, dass er einer Übernahme einer neuen Kindertagesstätte in der Gemeinde durch die Caritas zustimmen würde.
Zuvor hatte das Bistum noch erklärt, dass es grundsätzlich keine neuen Trägerschaften mehr zulassen werde.
Doch im Schermbecker Fall werde dieser Einzelfallentscheidung dennoch zugestimmt. „Wir sind froh und erleichtert“, kommentierte Bürgermeister Mike Rexforth diese positive Mitteilung in der gestrigen Sitzung des Gemeinderats.