Schermbeck. Schermbecks Ortsteil Gahlen will mit EU- und Gemeindemitteln den Ortskern am Mühlenteich aufwerten. Der Heimatverein plant das Projekt.

Große Pläne hat der Heimatverein Gahlen: Klappt alles so, wie es dessen Vorsitzender Jürgen Höchst jetzt vorstellte, wird der Ortskern rund um den Mühlenteich im Jahr 2021 oder 2022 für insgesamt 186.515 Euro verschönert – größtenteils mit Geldern aus dem EU-Förderprogramm Dorferneuerung.

„Der Gahlener Dorfkern mit Kirche, Mühlenteich, Dorfmühle und Festplatz Törkentreck ist unser Herzstück mitten im Dorf. Zur Erneuerung dieses Dorfkerns gibt es viele Ideen und Planungen, von denen der Heimatverein maßgeblich den Projektbaustein ,Mühlenteichumfeld‘ bearbeitet“, berichtet Höchst.

Jahreshauptversammlung am 13. März

Weitere Projektideen der evangelischen Kirchengemeinde und des Schützenvereins seien noch nicht so konkret. Dank eines Tipps von Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth käme der Gahlener Heimatverein dank des EU-Programms auf eine 65-prozentige Förderung.

Folgt der Schermbecker Rat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses, wären auch die restlichen 35 Prozent (das entspricht maximal 65.280 Euro) durch die Gemeinde abgesichert.

Vorausgesetzt die Mehrheit der Heimatvereinsmitglieder stimmen den Plänen während der nächsten Jahreshauptversammlung am 13. März auch noch zu, kann der Antrag bei der Bezirksregierung zum 30. September 2020 gestellt werden. Großer Vorteil: Vertreter der Bezirksregierung haben sich kürzlich die Situation in Gahlen persönlich angeschaut und die Pläne als förderungswürdig eingestuft.

Neues Stauwehr an der Mühlspringe

Jürgen Höchst zeigt den Plan.
Jürgen Höchst zeigt den Plan. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Landschaftsarchitekt Dirk Vennemann hat die Gestaltung rund um den Mühlenteich vorgeplant, Eckhard Vornbrock die Kosten zusammengestellt. Unter anderem soll im Nordbereich des Mühlenteiches ein neues Stauwehr an der Mühlspringe installiert werden. Dieser so genannte „Teichschütz“ soll die Wasserregulierung bei zukünftigem Hoch- und Niedrigwasser für die ehrenamtlichen Helfer einfacher und vor allem sicherer machen.

Im Westen wird in Kürze mit den Bauarbeiten für die Feuerwehr begonnen. Für diesen unbedingt notwendigen Um- und Anbau am Gerätehaus muss eine Betonmauer zur Abtragung der Lasten in einen Teilbereich der vorhandenen Böschung gebaut werden – dafür wird der bestehende Grüngürtel am Teich Richtung Gerätehaus weitgehend verschwinden.

Viele Ideen, um den Bereich attraktiver zu machen

http://funke-cms.abendblatt.de:8080/webservice/thumbnail/article/227684557Doch auch hier haben die Gahlener gute Ideen, das Dorfbild und den Dorfcharakter an dieser Stelle zu erhalten - unter anderem mit neuer Bepflanzung, neuen Bankelementen und „Trittsteinen“ am Ufer.

Der Weg des Mühlenteiches wird näher zum Teich verlegt. Die drei Leuchten werden vom Ufer zur Böschungskante/Mauer umgesetzt, außerdem weitere Leuchten installiert. Eine davon im Süden des Teiches, auf der östlichen Seite der „Seufzerbrücke“ (Dorfseite).

Hier soll eine „Anschlusspflasterung“ von der Brücke bis zum vorhandenen Pflaster Richtung Kirchstraße erfolgen, um den Fußgängern zum Kindergarten, zum Friedhof und zur Feuerwehr mehr Sicherheit zu bieten.

Und auch das würde gefördert, erklärt Jürgen Höchst: Im Osten des Teiches sollen die Baumkronen einiger Altbestandsbäume, die an die Kirchwiese angrenzen, artenschutzgerecht beleuchtet werden.

Heimatverein sucht weitere Sponsoren

„Wir machen hier Dorfverschönerung für die Gemeinde Schermbeck“, erklärt Heimatvereinsvorsitzender Jürgen Höchst, der 5000 bis 10.000 Euro an Arbeits-Eigenleistung ankündigt. Zudem ist er bereits fleißig auf Spendensuche: Vom Windpark-Betreiber SL Windenergie seien ihm bereits 10.000 Euro für das Mammut-Projekt in Aussicht gestellt worden.

Weitere Sponsoren wären hilfreich, so Höchst. Der Heimatverein bietet allen, die mindestens 50 Euro spenden einen „Dorfteichbaustein“ (eine allgemeine Erwähnung) sowie allen, die mehr als 100 Euro geben, einen „Elementbaustein“ mit Erwähnung an exponierter Stelle.