Hamminkeln. Die Junge Philharmonie Köln begeisterte in Dingden mit einem mitreißenden Konzert. Natürlich stand auch Weihnachtliches auf dem Programm.

Das klassische Konzert am dritten Advent ist längst Tradition in der Dingdener Kirche St. Pankratius und jedes Jahr ein Publikumsmagnet.

Am Sonntagnachmitttag trat auf Einladung der Gemeinde und der Volksbank Rhein-Lippe nach längerer Pause wieder die Junge Philharmonie Köln auf, und die acht zumeist jungen Musiker begeisterten. Ganz gleich, aus welcher Epoche die Musik stammte – die Künstler aus vier Nationen präsentierten sie mit großem Elan.

Erst schwungvoller, dann getragener Auftakt

„Perlen der Klassik“ nannte die Junge Philharmonie ihre Auswahl, und Antonio Vivaldis (1678 – 1741) Zyklus „L´Estro Armonico“ zählt zweifellos dazu: ein zunächst schwungvoller und dann getragener Auftakt. Bei Vivaldis „La Tempesta di Mare“ (Deutsch: Meeressturm) gesellte sich Flötist Diego García Conde aus Spanien zu den Streichern: Die großartige Leichtigkeit, mit der sich die Flöte über das Orchester legte, ließ an ein auf den Wellen tanzendes Schiff denken.

Bei Pjotr Iljitsch Tschaikowskys (1840 – 1893) „Nocturne“ stellte sich als Solist der Cellist Maxim Korbeinikov aus der Ukraine vor, auch er überzeugte. Die Junge Philharmonie Köln lädt junge Musiker aus der ganzen Welt ein, um ihr Spiel zu vervollkommnen, erläuterte ihr Leiter Volker Hartung, der nicht nur dirigierte, sondern auch Geige spielte.

Solistin aus Japan mit ihrer Geige

Als dritte Solistin des Konzerts trat die Japanerin Ariane Ukabe mit ihrer Geige auf. Sehr gefühlvoll spielte sie Franz Schuberts (1797 – 1828) Serenade „Leise flehen meine Lieder“. Auch der Düsseldorfer Mark Gertsel bewährte sich als Solist, in einem der seltenen Kontrabass-Soli, das der Kanon für Violinen und Basso Continuo des Nürnberger Orgelmeisters Johann Pachelbel (1653 – 1706) vorsieht.

Natürlich stand auch Weihnachtliches auf dem Programm: Arcangelo Corellis (1653 – 1713) feierliches Weihnachtskonzert zählte dazu, ebenso Wolfgang Amadeus Mozarts (1756 – 1791) zwölf Variationen des Liedes „Ah, vous dirai-je, Maman“, zu dem „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ gesungen wird.

Die Variationen klangen mal bedrohlich und mal fröhlich. Auch ein durchweg überzeugendes Konzert hat seine Höhepunkte. Johann Sebastian Bachs (1685 – 1750) Konzert e-moll für Flöte und Streicher war eines – die Junge Philharmonie brachte das weitgehend unbekannte, nicht fertiggestellte Werk mitreißend und lebendig. Ein weiteres Highlight war die erste Zugabe – ein Tango des Argentiniers Astor Piazzolla (1921 – 1992) aus dem Film „Der Duft der Frauen“.

Böhmische Walzer gemeistert

Kraftvoll kamen sie daher, ganz so, wie Piazzolla es verlangt.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Junge Philharmonie Köln Antonín Dvoraks (1841 – 1904) böhmische Walzer ebenso meisterte wie in der zweiten Zugabe Christoph Willibald Glucks (1714 – 1787) „Reigen“ aus der Oper „Iphigenie in Aulis“.