Hamminkeln. Die aus dem Musical „Cats“ bekannte Sängerin Angelika Milster sorgt dafür, dass die Dorfkirche Brünen aus allen Nähten platzt.

Die Dorfkirche in Brünen platzte aus allen Nähten. Kein Platz war mehr frei, sogar auf der Empore war alles voll. Dafür gab es auch einen Grund: Musical-Star Angelika Milster gab im Rahmen ihrer Deutschland-Tournee ein Konzert in diesem Gotteshaus.

Mit dem Lied „Memories“ (auf deutsch Erinnerung) als Grizabella bei der deutschsprachigen Erstaufführung von Andrew Lloyd Webbers Musical „Cats“ begann ihre ungebrochene Berühmtheit als wohl erfolgreichste weibliche Musicaldarstellerin Deutschlands. Begleitet von Professor Jürgen Grimm an der Orgel, zog die zierliche Sängerin mit dem festlichen „Herbei oh ihr Gläubigen“ in die Mitte der Kirche ein, gleich unter der Kanzel. Hier stand sie nun, sang und moderierte über neunzig Minuten lang ohne Pause ein Weihnachtskonzert der Extraklasse.

Angelika Milster singt in deutscher Sprache

Viele bedeutende, internationale Weihnachtslieder, klassische Arien, Pop-Klassiker sowie Musical-Songs gab es an diesem Abend zu hören. Das Schöne an den Liedern war, dass die meisten Darbietungen in deutscher Sprache gesungen wurden. Aus „Oh holy night“ wurde „O heil’ge Nacht“, aus „Amazing Grace“ „Ein schöner Tag“, und „Joy to the world“ erklang als „Freuet euch all, der Herr ist nah“. Das „Vater unser“ wurde in einer schönen Fassung gesungen. „Hoffnung braucht die Welt - und Liebe“, meinte die Sängerin, die dann über Träume von einer besonderen Welt sang, bei der alle Menschen gleich sind, egal ob schwarz oder weiß. „Bei den Liedern soll nicht nur an die Geschenke gedacht werden, sondern an die Geburt Jesu“.

Auch Angelika Milsters Song aus „Cats“ ist dabei

Die in Neustrelitz geborene Sängerin plauderte auch ein wenig in Erinnerungen an ihre Jugendzeit, erzählte von ihrem Opa und ihrer Tante und all den Bräuchen zur Weihnachtszeit. Sie witzelte sogar über die Fotografen und Frauen im Lichterschein. Johannes Brahms’ Wiegenlied „Guten Abend, gute Nacht“ kam ebenfalls gut an, genauso wie die US-Songs vom Weißen Winterwald (Winterwonderland), der Träumerei von der Weißen Weihnacht (White Christmas) oder „Kannst du noch glauben?“ nach dem Welthit „Morning has broken“.

Fast alle Songs hatten etwas mit Liebe, Hoffnung, Glauben, Engeln und dem Jesuskind zu tun. Immer wieder passte sich der Organist der Stimmung an und spielte gekonnt und sehr im Hintergrund auf einer gut registrierten Orgel. Ein Raunen ging herum bei „Jerusalem“ – einem Lied, bei dem die Mauern zu Brücken werden sollen, meist nur von Männerstimmen gesungen. Viele weitere bekannte Hits aus der Klassik brachte die Sängerin mit ihrer ausdrucksklaren Stimme zur Geltung und natürlich ihr berühmtes Lied von „Cats“, auf das alle lange gewartet hatten.

Das Publikum stimmt mit ein

Gegen Ende des Konzerts wurde das Publikum aufgefordert, einige deutsche Weihnachtslieder mitzusingen. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, mit einem Star gemeinsam zu singen? Für Angelika Milster war es eine Freude, denn für sie war es das letzte Konzert in diesem Jahr.