Wesel. Die Besucher schätzen beim Diersfordter Weihnachtsmarkt in Wesel das besondere Ambiente und das individuelle Angebot.

Direkt am Eingang des Diersfordter Weihnachtsmarktes faszinierten die auf grauem Granitstein aufgesetzten Edelstahl-Windspiele von Kurt Himmelberg. „Ich komme aus der Stahlbranche und hatte das vor ein paar Jahren irgendwo mal gesehen“, verriet der Friedrichsfelder. Schon früh an diesem Tag hatte er seine beiden „Seil-Läufer“ verkauft. Ein paar Meter weiter gönnten sich die Besucher ein Glas Glühwein. „Wir sind eine Gruppe von früheren Bank-Arbeitskollegen, die sich einmal im Jahr treffen“, berichteten Waltraud Dohe und Luisa Bacha aus Recklinghausen von ihrem Bummel entlang der Stände. „Sehr schön, klein und gemütlich, viele selbst gemachte Sachen.“

Tambourcorps sorgt für das akustische Ambiente in Diersfordt

Irene Kettner aus der Feldmark beobachtete das Treiben ihres sechsjährigen Enkels Phil, der das Stockbrot auf die Feuerstelle legte. „Wir sind öfter schon hier gewesen“. Vor allem die Atmosphäre gefiel ihr. Ähnlich sah das Tobias Kramer. „Wir laufen immer von Flüren aus durch den Diersfordter Wald, kaufen hier den Weihnachtsbaum und laufen wieder zurück.“ Mit seiner Frau Karin und ihren beiden Kindern genoss er die Zeit vor Ort.

Am Stand des Diersfordter Schützenvereins wurden Bratwürste ausgegeben, luden Getränke und Stehtische zum Verweilen ein. Das Ensemble des Flürener Tambourcorps sorgte mit Weihnachtskleidern und Nikolausmütze für das akustische Ambiente.

Familie Heisler hat sich einen Weihnachtsbaum ausgesucht.
Familie Heisler hat sich einen Weihnachtsbaum ausgesucht. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

„Der Heimatverein hatte vor Jahren noch den Markt auf dem Schlosshof gemacht, da mussten sie dann weg. Und dann haben sie uns gefragt, ob wir den Platz zur Verfügung stellen können“, sagte der Vorsitzende der Schützen, Dieter Schrader. „Wenn es dunkel wird, ist es richtig schön. Und wir achten bewusst darauf, dass Leute kommen, die ihre Sachen selbst herstellen.“

Stofftaschen aus Jeans und köstliche Pralinen

Von beidem konnten sich die Besucher am Wochenende überzeugen – sowohl in dem großen Zelt, wo die Frauen des Heimatvereins auch Kaffee und Kuchen anboten, als auch an den 13 Hütten, wo es vieles für den großen und kleinen Geldbeutel zu kaufen gab. Gundula Vietz aus Brünen bot im beheizten Zelt Stofftaschen unter anderem aus Jeans an. „Und als Gag gehen wir auch als Engel – weil gestern auch der Nikolaus hier zu Besuch war“, erzählte sie. Manfred und Ruth Wiland boten Streichholzdosen als Geldgeschenkebox mit Weihnachtsmotiv oder Schreibfeder und festliche Karten an. „Man trifft viele Bekannte hier“, sagte Ruth Wiland.

Gesangseinlage der Diersfordter Nachtwächter beim  Weihnachtsmarkt des Heimatvereins und des Schützenvereins Diersfordt.
Gesangseinlage der Diersfordter Nachtwächter beim Weihnachtsmarkt des Heimatvereins und des Schützenvereins Diersfordt. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Am Stand der Krefelder „Patetemakkers“ probierte Christine Kötter genussvoll eine Datteln-Mandel-Marzipan-Praline. „Eine verrückte Kombination, aber lecker.“ Nach dem Tag am Waffelstand brauchte Kötter „jetzt mal was anderes Süßes“.

Besucher schätzen Atmosphäre beim Diersfordter Weihnachtsmarkt

Draußen konnte man neben den Waffeln noch Bislicher Bienenhonig, Holzkunst, diverse Drechselarbeiten und Sterne finden. „Das ist eine ganz heimelige Atmosphäre, es ist hier nicht so wuselig“, fand die Hünxerin Erni Bonfig, die unter anderem wunderschöne Engelfiguren verkaufte. Eine große Freude bereitete sich die Haldernerin Andrea Sicker bei ihrem Besuch. „Ich habe mir bei der Schmucktante aus Alpen diesen Ring hier zu Weihnachten geschenkt“, verriet die 50-jährige.

Renate Quast, die zweite Vorsitzende des „Heimatvereins der Herrlichkeit Diersfordt“, wachte über den Weihnachtsbaumverkauf. „Es läuft zufriedenstellend. Weihnachten für Menschen, die naturverbunden sind, ist einfach schön. Und ein Besucher verriet: „Wenn wir aus dem Wald herauskommen und die Lichter sehen, ist das so romantisch...“