Schermbeck. Es ist immer ein besonderer Moment, wenn der heilige Mann mit dem Schiff angefahren kommt. Nicht nur die Kinder lieben dieses Fest
Gaby Eggert
Die „Gute Stube“ Gahlens stand am Samstag ganz im Zeichen des großen Nikolausumzuges, der zum 49. Mal nicht nur für strahlende Kinderaugen sorgte. „Wir müssen uns dann fürs Jubiläum im nächsten Jahr etwas Besonderes einfallen lassen“, sagte der Vorsitzende des Heimatvereines Jürgen Höchst, der mit den Vereinsmitgliedern dieses schöne Erlebnis für Groß und Klein organisiert, in seiner Begrüßung.
Emsiges Treiben am Törkentreck
In diesem Jahr schlüpfte Lutz Wolthaus in die Rolle des Nikolaus. Bereits vergangenes Jahr hatte Gerd Becks, der 48 Mal der Nikolaus war, angekündigt, kürzer zu treten. Bürgermeister Mike Rexforth begrüßte die Gäste und bedankte sich beim Heimatverein für die Durchführung dieser schönen Tradition.
Schon am Morgen herrschte rund um den Parkplatz am Törkentreck im Schatten der Mühle ein emsiges Treiben. Helfer bauten die Hütten für den kleinen begleitenden Markt auf und Jürgen Lokies installierte die Technik, sprich Mikrofonanlagen und Lautsprecher, um das Geschehen mit weihnachtlicher Musik zu beschallen.
Die Eisenbahn für die eher kleinen Kinder wurde aufgebaut, Feuerstellen zum Wärmen waren ebenfalls mit Holz bestückt und standen parat. Auch für Essen und Trinken, war gesorgt, viele selbst hergestellte Dekorationsartikel wurden angeboten.
Im Feuerwehrgerätehaus waren die Helfer des heiligen Mannes aktiv. Mehr als 650 Tüten, oder eher gesagt kleine Stofftäschchen mit Süßkram packten sie.
„In diesem Jahr sind es mehr als im letzten Jahr“, berichtete die 86-jährige Hilde Benninghoven, die vom ersten Tag an dabei ist. Elf Helfer arbeiten wie am Fließband und zeigten, dass sie bereits eine eingespieltes Team sind.
Am Abend schlüpften sie dann in ihre Engelsverkleidung, um die Geschenke an die Kinder zu verteilen und sich an den strahlenden Augen der Steppkes zu erfreuen.
Viel Zeit für die Kinder
Der Nikolaus kommt mit seinem Knecht Ruprecht in jedem Jahr mit dem Schiff angefahren. Nicht nur das macht den Zug so besonders, sondern auch die Tatsache, dass dieser Nikolaus bei seinem Gang über die Brücke zu seiner Kutsche ganz viel Zeit für die Kinder hat, nach Möglichkeit jede Hand schüttelt und ein liebes Wort für die Mäuse hat, egal wie lange es dauert.
Die Beliebtheit des Zuges zeigte sich auch darin, dass viele Erwachsene ohne Kinder den Zug begleiteten und sich an der Tradition erfreuten. In einem festlichen Zug, von Polizei und Feuerwehr gesichert, zogen die Familien gemeinsam mit dem heiligen Mann zum Feuerwehrgerätehaus. Für die passende Musik sorgten die Erler Jäger und auch das schon zum 49. Mal.
Am Ziel angekommen, hielt der Nikolaus seine Ansprache und der MGV Gahlen-Dorf begleitete alle beim Singen von Weihnachtsliedern. Auch die Gahlener Jagdhornbläser sorgten hier für festliche Töne.
Am Ende öffnete die Feuerwehr ihr Gerätehaus und die Kinder konnten ihre Tüten in Empfang nehmen. Und auch hier stand der Nikolaus mit Knecht Ruprecht und den Engeln parat, um den Gästen liebevolle Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Natürlich war er auch als Fotomodel ungeheuer gefragt. Viele der Gäste aus dem Ort und dem Umland verweilten noch einige Zeit in der gemütlichen „Stube“ Gahlens, um den Tag auf dem kleinen Adventsmarkt in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.