Wesel.

Es ist kalt, nass, ungemütlich. In den Hütten am Berliner Tor irritiert das scheinbar niemanden: Schon eine Weile vor der Eröffnung des Nikolausmarktes breiten die Teilnehmer ihre Waren aus – Wärmendes, von außen und innen. Und Leckeres für Mensch und Tier, Dekoratives – es ist ein kleiner Markt, sehr regional besetzt und erfrischend handgemacht.

Kinderkleidung aus Büderich – selbst genäht und doch bezahlbar

Da wären beispielsweise Manuela Janzen aus Büderich und Meike Strasek aus Alpen: Die Frauen bieten Selbstgenähtes, in erster Linie für Kinder. Ohrenmützen, Beanies, Lederpuschen und Filzpantoffeln. Handarbeit, zu haben von acht Euro an aufwärts.

Ein paar Meter weiter bietet Angelika Weigang aus Mehrhoog Leckerchen an: Erst auf den zweiten Blick erschließt sich, dass diese Kekse für Hund und Katz’ gedacht sind. Eher mit den Eseln hält es die Stadtinformation: Eselküsschen, Weseler Eseltröpfchen, aber auch Eselhonig oder Eselohrformen zum Keksebacken – es gibt fast alles rund um das Grautier. Vor allem alkoholische Getränke: Als Korn, Kräuter- oder Wildfruchtlikör, Rosé oder Rotwein.

Stricksachen für Liebhaber

In ihrem Häuschen ist Ulrike Benning von Stricksachen umgeben. Socken, Handschuhe, Schals, weiche Wolle und schöne Farben locken an den Stand. „Manche Leute wissen das Material und die Handarbeit zu schätzen“, sagt die kreative Frau, die ebenfalls in Büderich lebt.

„Anderen ist das zu teuer, sie gehen lieber zum Textildiscounter.“ Dabei: So kostspielig sind die Handarbeiten nicht. Stricksocken, Größe ‘Elbkähne’ wie Benning sie nennt, sind für 15 Euro zu haben. Babysocken ab 3,50 Euro und alles ist aus Wolle. Eine besondere Herausforderung für die Strickerin sind die Schlüsselanhänger: winzige Söckchen, in denen ein Einkaufschip Platz findet.

Das Ganze Jahr über strickt sie ihre Waren, um sie jetzt zu verkaufen. „Da sitzt man bei 40 Grad und die Familie vergnügt sich im Pool“, sagt sie und lacht. Seit sie zehn Jahre alt ist, ist Stricken ihre Leidenschaft.

Viele Kunden steuern ‘ihren’ Stand gezielt an

Schmuck vom Goldschmied, Liebhaber-Kaffeesorten von der Kaffeemanufaktur Rheinkult aus Rees, Windspiele und Lederwaren aus dem „Kleinlederparadies“ in Duisburg – wer noch Geschenke sucht, ist beim Nikolausmarkt gut aufgehoben. Plätzchen, Hirschsalami, aber auch Schals, ungewöhnlichen Christbaumschmuck und mehr bietet Hedwig Brüggemann aus Bucholtwelmen an. Seit sieben Jahren ist sie hier beim Nikolausmarkt am Berliner Tor und hat ihre feste Kundschaft.

Der Nikolausmarkt öffnet am Samstag, 7.12., von 12 bis 21 Uhr und am Sonntag von 12 bis 20 Uhr. Sonntag hat sich um 13 Uhr der Nikolaus angemeldet, er bringt Weckmänner für die Kinder mit. Von 13 bis 18 Uhr ist dann auch verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt.