Hamminkeln. Staatssekretär Heinrich Bottermann aus dem NRW-Umweltministerium und CDU-Landratskandidat Ingo Brohl diskutieren mit Hamminkelnern über das Klima

Unter dem Titel „Klimaschutz geht uns alle an“ hatte die Hamminkelner CDU den Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, Dr. Heinrich Bottermann, und den Moerser CDU-Fraktionsvorsitzenden und designierten Landratskandidaten Ingo Brohl ins Landgasthaus Majert in Brünen eingeladen. Staatssekretär Bottermann sprach in seinem kurzen Eingangsvortrag von einem „komplexen Thema, wo wir alle gefordert“ seien. Nordrhein-Westfalen trage mit 33 Prozent zu den deutschen CO²-Emissionen bei, habe somit eine „nicht unbedeutende Rolle“ in Sachen Klimawandel. Die Auswirkungen seien global.

Die Region im Kreis sei „für Trockenheit anfälliger“ geworden, es gebe mehr Sonnentage und mehr Niederschlag, erinnerte er an das Isselhochwasser 2016. In der Landwirtschaft seien in den letzten zwei Jahren erhebliche Probleme in Bezug auf Vegetation, Futter und Gewässer aufgetreten – und 40.000 Hektar Nadelhölzer abgestorben. Der Klimawandel sei eindeutig wissenschaftlich belegt. Entscheidend seien zwei Fragen, so Bottermann: „Wie passen wir uns an – und wie reduzieren wir CO2?“

Nicht Gefühle, sondern Fakten

Auch Brohl machte deutlich: „Wir reden nicht über Gefühle, sondern über Fakten.“ Das sei eine „Mega-Herausforderung.“ Das sei auch eine Frage, „wie wir mit der Regionalversorgung umgehen“ und dass man „Flächen dauerhaft für die Landwirtschaft sichere und ihnen da nicht Steine in den Weg“ lege: Man kaufe sich den Ausstieg aus der Atomenergie, indem die Braunkohle stärker laufe. Da müsse man sich hinsichtlich des CO²-Ausstoßes auch „ehrlich machen.“

In der anschließenden Debatte unterstrich Bottermann mit Blick auf die Landwirte, „dass Schuldzuweisungen“ in Sachen Klima „nicht an einer Berufsgruppe festzumachen“ seien, machte aber auch deutlich, dass die Umweltbelastung auch durch „die intensiv geforderte Landwirtschaft“ bedingt sei. Es brauche eine „grundsätzliche Ökologisierung der Landwirtschaft“.

Ziel sind 20 Prozent Ökolandbau

Die Förderung der ökologischen Landwirtschaft werde seitens der EU „mit Auflagen“ sicher kommen. Bislang gebe es in NRW nur sechs Prozent Ökolandbau, das Ziel seien 20 Prozent. Dafür müsse es auch einen Markt geben, wo man Produkte für einen höheren Preis abgeben könne. „Die Nachfragepolitik muss von jedem Verbraucher gestaltet werden, wenn er will, dass sich das nachhaltig ändert.“

Ingo Brohl warnte davor , die Frage gesunder und nachhaltiger Lebensmittel zu einer neuen sozialen Frage zu machen und erklärte sich mit dem Trekkerfahrern der letzten Tage solidarisch. „Wir sind dabei, die deutsche regionale Landwirtschaft niederzuschreiben und mit noch mehr Auflagen zu versehen.“