Wesel. Die Bundesnetzagentur hat die Messungen ihrer Funkloch-App veröffentlicht. Wo es in Wesel, Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe im mobilen Netz hakt.
Selbst in Albanien ist das mobile Internet besser und schneller als in Deutschland – eine Studie mit diesem Ergebnis sorgte Ende des vergangenen Jahres für Aufregung. Zwar sieht es in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich besser aus als in weiten Teilen des Landes – Probleme beim Datennetz gibt es dennoch. Eine Karte der Bundesnetzagentur gibt nun erstmals einen Eindruck, wo genau die Verbindungen auf lokaler Ebene haken. Sie zeigt: Auch in Wesel, Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe gibt es Ortsteile mit einer schlechten Netzabdeckung.
Die sogenannte „Funkloch-App“ ist vor gut einem Jahr gestartet, initiiert von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der damit die „Jagd auf die weißen Flecken im Mobilfunknetz“ eröffnen wollte. Smartphone-Besitzer können sich die Anwendung kostenlos herunterladen und damit das Mobilfunknetz im Umkreis von 50 Metern messen. Bisher wurde die App 187 000-mal heruntergeladen und es sind mehr als 160 Millionen Messpunkte aufgezeichnet.
Ergebnisse der Funkloch-App sind nicht frei von Fehlern
Dargestellt werden die Messungen auf der Karte in kleinteiligen Waben, die den gemessenen Empfang eines Benutzers wiedergeben. Berücksichtig werden die drei Mobilfunknetze von Vodafone, der Telekom und Telefónica (0²) und die unterschiedlichen Mobilfunkstandards.
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Die Bundesnetzagentur betont, dass die nun veröffentlichten Ergebnisse nicht repräsentativ sind und nicht immer die korrekte Auskunft über die maximal verfügbare Netztechnologie eines Netzbetreibers geben.
Die Messergebnisse sind unter anderem abhängig vom Vertrag eines Nutzers und seinem Gerät. Soll heißen: Hat jemand etwa ein altes Smartphone mit einem Vertrag der überhaupt nicht die maximale Datenmenge zulässt, wird das in der „Funkloch-App“ trotzdem so festgehalten – obwohl der Mobilfunkanbieter eigentlich eine bessere Verbindung in dem Gebiet abdecken würde.
Funkloch-App: Das fällt auf in Wesel, Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe
„Wie bei allen Messungen ist mit Fehlern zu rechnen“, sagt deshalb Michael Reifenberg, Sprecher der Bundesnetzagentur. „Aber die Karte soll zu einer Versachlichung der Diskussion beitragen, indem die Daten festgehalten werden.“
Die veröffentlichten Ergebnisse sollen auch dazu dienen, dass Menschen ihre eigenen Eindrücke damit vergleichen können. Außerdem würde die Auswertung umso aussagekräftiger, je mehr Messungen von unterschiedlichen Nutzern in einem Gebiet vorliegen. So lassen sich rund um Wesel, Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe einige Auffälligkeiten aus den Daten herauslesen.
Hier meldeten App-Nutzer einen schlechten Empfang rund um Wesel
- Besonders viele Meldungen über ein schlechtes Netz gibt es in Wesel-Flüren, dort hatten Nutzer der App an unterschiedlichen Punkten nur ein 2G-Netz, also den Mobilfunkstandard aus den 90er-Jahren. Das Netz reicht dann zwar meistens noch zum Telefonieren, mehr als das Verschicken einer Whatsapp-Nachricht ist im mobilen Internet aber nicht drin, aufwendigere Internetseiten sind kaum aufrufbar. Der aktuelle Standard ist das 4G-Netz (auch bekannt als LTE), darüber lassen sich auch große Datenmengen innerhalb von wenigen Sekunden herunterladen – was zum Beispiel für das Anschauen von Videos nötig ist.
- Mehrere Meldungen über das extrem leistungsschwache 2G-Netz finden sich in Wesel ansonsten vor allem in Bergerfurth, in Diersfordt, in der Bislicher Dorfmitte und an der Straße Drögenkamp in Richtung Vissel. Auch rund um das Schwarze Wasser zwischen Wesel und Hamminkeln ergaben mehrere Messungen ein 2G-Netz. In dem Freizeitgebiet hatten mehrere Nutzer der App teilweise gar keinen Empfang. Häufiger kein Empfang wird auch südlich von Bergerfurth und entlang der Bahnlinie zwischen Wesel und Hamminkeln gemeldet.
- In Hamminkeln häufen sich die 2G-Berichte vor allem südlich des Molkereiplatzes bis zur Diesfordter Straße. Auch in Lankern und Dingden sind solche Meldungen zahlreich, vor allem in der Dingdener Heide.
Hier geht es zu allen Ergebnissen der Funkloch-App der Bundesnetzagentur