Hünxe. Aus einer Idee wurde eine Facebookgruppe: Der Ortsteil Drevenack in Hünxe soll aufgewertet werden. Das traf einen Nerv.
Drevenack soll schöner werden. Nicht, dass es wirklich hässlich wäre. Aber Timo Kempendorf und seine Mitstreiter Jenny und Philipp Schuler sowie Mike Niesbach sehen noch Platz nach oben: Sie gründeten eine Facebookgruppe, mehr als 100 Leute haben sich „Drevenack soll schöner werden“ in kürzester Zeit angeschlossen. Offenbar haben die vier Administratoren einen Nerv getroffen.
Begeisterungsfähige Menschen
Warum macht man das? Viel Freizeit hat Kempendorf als Selbstständiger nicht zur Verfügung, er betreibt einen Hausmeisterservice – selbst und ständig eben. Und trotzdem: „Ich bin 2011 nach Drevenack gekommen und gut aufgenommen worden“, sagt der 46-Jährige. „Ich fühle mich hier wohl und möchte etwas zurückgeben.“
Mit dieser Facebookgruppe beispielsweise. Kempendorf hat schnell bemerkt, dass die Drevenacker begeisterungsfähig sind. Und dass sie bei einer guten Sache auch dazu bereit sind, mal mit anzupacken oder ein paar Euro zu spenden.
Viel Unterstützung ist spürbar
Obschon viele Senioren mitunter ganz selbstverständlich im Internet unterwegs sind, erreicht Facebook eben doch nicht alle, deshalb spricht Kempendorf gern mit der Zeitung über sein Projekt, „jeder, der will, kann mitmachen“, sagt er, „Sie können uns einfach ansprechen“.
Das geschieht ohnehin bereits fast täglich. Im Supermarkt oder auf der Straße, Drevenacker finden es gut, dass jemand sich ums Dorf kümmert und wollen dabei helfen. Da ist ihm schon mal Geld zugesteckt worden, um ein Pflänzchen fürs Dorf zu kaufen.
Das erste Projekt ist ein Erfolg
Es sollen keine Riesenprojekte werden, aber auch schon kleine Dinge können Drevenack freundlicher aussehen lassen. Am Wochenende startete das Projekt Blumenkübel: Eine Gruppe Aktiver bepflanzte die Gefäße an der Peddenbergstraße und am Kirchweg, ganz spontan auch noch jeweils einen auf der Hünxer Straße und dem Lärchenweg. Nach Totensonntag sollen sie auch noch ein wenig weihnachtlich dekoriert werden, verspricht Kempendorf. 200 Euro haben die Pflanzen gekostet, viele haben dazu mit kleinen Spenden beigetragen. Und etliche investierten Muskelkraft und ihre Zeit.
Bänke reparieren, mal einen Baum pflanzen – die möglichen Aktivitäten der aktiven Drevenacker sind vielfältig, Ideen in diesem Zusammenhang stets willkommen Schon mit wenig Geld und etwas Kreativität lässt sich eine Menge anfangen, so die Philosophie hinter der Idee.
Ein Verein ist die Gruppe nicht, daher kann sie keine absetzbaren Spendenquittungen ausstellen. Vielleicht noch nicht – Kempendorf und seine Mitstreiter tüfteln noch.