Wesel. Der Lions-Club Wesel zeichnet den Sozialdienst katholischer Frauen für seine Aktivitäten aus. Vorsitzende Elisabeth Schnieders stolz und gerührt

Der Lions-Club Wesel ehrt und unterstützt seit 2006 einmal im Jahr vorbildliches soziales Engagement. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert ist, dem SkF (Sozialdienst katholischer Frauen) zuteil.

Präsident Michael Biella begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft am Sonntag im schönen Saal des Lutherhauses.

Die musikalische Untermalung des Festaktes lag in den Händen des Pianisten Christian Dülligen.

Der SkF unterstützt mit rund 10.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 138 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. „Da sein – leben helfen“, so lautet der Leitspruch der Institution.

Ortsverein im Jahr 1948 gegründet

In Wesel wurde der Ortsverein im Jahr 1948 gegründet, schon 1949 dann das erste Mutter-Kind-Heim. 1976 konnte das Haus am Birkenfeld und etwas später die dazugehörige Kindertagesstätte eröffnet werden.

Michael Biella, Präsident Lions-Club Wesel (l.), überreicht die Spende an Elisabeth Schnieders und Anne Oberdorfer vom SkF.
Michael Biella, Präsident Lions-Club Wesel (l.), überreicht die Spende an Elisabeth Schnieders und Anne Oberdorfer vom SkF. © FFS | Gerd Hermann

In seiner Laudatio hob der städtische Beigeordnete Rainer Benien die besondere Bedeutung der sozialen Einrichtung hervor und geriet dabei förmlich ins Schwärmen.

„In Ihren Häusern erleben die Besucher ein Gefühl des Nachhausekommens wie in einer Familie“, sagte er.

Egal ob Mittagstreff oder Mehrgenerationenhäuser, ob Freizeit- oder Betreuungsangebote – die über 60 ehrenamtlichen und auch Angestellten des SkF vermittelten ein warmes Lebensgefühl bei den Besuchern jeglichen Alters. Es sei im Laufe des Jahres ein Netzwerk entstanden, in das sich jeder einbringen könne. „Die Mehrgenerationenhäuser haben ein Alleinstellungsmerkmal und ohne den Mut des Vorstandes, immer auch innovativ zu sein und sich immer wieder anzupassen und nach Bedarf neue Wege zu gehen, gebe es diese Angebote nicht“, so Benien.

Festvortrag zum Mauerfall

Er dankte dem Verein besonders dafür, den wichtigen Begegnungsort „Im Bogen“ wieder belebt zu haben. Benien betonte: „Der Preis kann nicht das aufwiegen, was Sie für unsere Stadt tun. Sie sind für unsere Stadt ein unbezahlbarer Schatz“.

„Engagiert dienen für eine bessere Welt könnte auch Ihr Leitspruch sein“, ergänzte der Präsident der Lions, der zur Preisübergabe alle Mitarbeiter des SkF Wesel auf die Bühne bat.

Die Vorsitzende Elisabeth Schnieders zeigte sich stolz und gerührt und betonte den Zusammenhalt der Gemeinschaft zwischen den Ehrenamtlern und den Angestellten: „Gemeinsam schaffen wir das, so lautet unsere Devise – egal welches Problem wir haben.“

Der abschließende Satz der Vorsitzenden war dann auch die Brücke zum Festvortrag von Christian Peters, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur der NRZ, der auf den 30. Jahrestag des Mauerfalls einging. „Auch hier können wir sagen, gemeinsam schaffen wir die Einheit“, so Peters. Er erinnere sich noch gut an den Tag des Mauerfalls, er habe Spätdienst in der Redaktion gehabt, es lief am Abend das Fußballpokalspiel Stuttgart gegen Bayern.

Eine tägliche Herausforderung

„Damals dauerte es noch bis man etwas erfahren hat“, sagte er. Als Student in Berlin habe er nicht geglaubt, dass dieser Tag einmal kommen würde und die Menschen im Osten erleben könnten, was Freiheit bedeute. Doch noch heute sei diese Deutsche Einheit eine tägliche Herausforderung.

Es zeige sich, dass die Einheit nicht die Angelegenheit einer Generation sei, sondern länger dauere. Jedoch: „Ich bin stolz in einem Land zu leben, in dem Meinungsfreiheit und Respekt für den anderen selbstverständlich sind“, so Peters.

Gemeinsam müssten die Bürger dafür sorgen, dass Parteien mit rechtsextremen Tendenzen keinen Boden unter die Füße bekommen: „Gemeinsam schaffen wir das“.