Wesel. In Wesel wird es in diesem Jahr erstmals einen Weihnachtswunschbaum für Senioren geben. Für materielle und immaterielle Wünsche.
Wieso gibt es zur Weihnachtszeit landauf landab eigentlich immer nur „Wunschbaum-Aktionen“ für Kinder oder Jugendliche (Heimkinder, Kinder von Hartz-IV-Haushalten etc.) ? Diese Frage hatte sich der Weseler Seniorenbeirat bereits im vergangenen Jahr gestellt und den Entschluss gefasst, zur Weihnachtszeit 2019 mit dem Projekt „Wunschbaum für Senioren“ an die Öffentlichkeit zu gehen. Gesagt, getan.
Gestern hat Gertrud Liman, Vorsitzende des Weseler Seniorenbeirates im Mehrgenerationenhaus Bogen an der Pastor-Janßen-Straße 7 die Aktion für Senioren vorgestellt.
Herzenswunsch nach einem Gespräch
Es gibt Senioren, sagte Gertrud Liman, die sich „rein materiell nicht alles erlauben“ könnten. Aber auch immaterielle Wünsche - wie zum Beispiel der Herzenswunsch nach einem Gespräch, oder nach einem freundlichen Besuch, einem Spaziergang oder nach gemeinsamen Aktivitäten - will man mit dieser Hilfsaktion für Senioren aufnehmen und vermitteln.
Und so soll das Projekt funktionieren: Vom 11. bis 23. November können im Mehrgenerationenhaus Bogen sowie im Seniorenbüro der Stadt Wesel (Herzogenring 34) gelbe, postkarten-große Wunschzettel abgeholt (Frist 23. November) und später ausgefüllt wieder abgegeben werden (Abgabefrist 28. November). Auf diese Karten können Senioren materielle Wünsche bis 20 Euro oder eben ideelle Wünsche wie ein Besuch oder ein Spaziergang vermerken.
Ein Experiment in beide Richtungen
Vom 2. bis 13. Dezember steht dann im Mehrgenerationenhaus ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum parat, an dem diese Wunschkarten angebracht werden und dann auf Menschen warten, die gerne einen Wunsch erfüllen wollen. Geschenke können bis zum 16. Dezember (unverpackt) im Mehrgenerationenhaus abgegeben werden. Vom 18. bis 23. Dezember werden dann die gemachten Geschenke und Gutscheine an die Senioren (diskret und ohne große Öffentlichkeit) ausgegeben.
Für den Seniorenbeirat ist diese Aktion in beide Richtungen ein Experiment: Denn weder ist derzeit klar, wieviel Nachfrage es in Wesel nach Geschenken oder Zuwendung bei den Senioren gibt, noch ist überschaubar, wie groß die Hilfsbereitschaft in diesem Fall real ist. Liman: „Aber wir sind optimistisch und notfalls ist unser Netzwerk groß genug, damit nicht am Ende Wünsche unerfüllt bleiben.“