Kreis Wesel. Die Stadt Wesel hat als einzige Kreiskommune mehr Einpendler als Auspendler. Hünxe hat die höchste Einpendler- und Auspendlerquote.

Im vergangenen Jahr pendelte jeder zweite Erwerbstätige in NRW in eine andere Gemeinde – wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt jetzt mitteilte. 4,73 Millionen der 9,19 Millionen Erwerbstätigen pendelten im Jahr 2018 über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit. Wie in den Vorjahren auch zog es dabei viele Berufspendler in die Großstädte Köln (344.948), Düsseldorf (312.969) und Essen (153.125). Die Zahl der Pendler innerhalb der Kommunen lag bei 4,45 Millionen.

Niedrigste Auspendlerquote

Von den 396 Städten und Gemeinden des Landes hatte Merzenich (86,1 Prozent) gleichzeitig die höchste Einpendler- und auch Auspendlerquote. Schmallenberg hatte mit 30,1 Prozent die niedrigste Einpendlerquote, Münster die niedrigste Auspendlerquote (26,0 Prozent).

Die Stadt Wesel verzeichnet bei 34.246 Erwerbstätigen am Arbeitsort 19.445 Einpendler, also Erwerbstätige, die in einer anderen Stadt wohnen und in Wesel arbeiten. Demgegenüber gibt es 15.591 Auspendler, also Erwerbstätige, die in Wesel wohnen, aber außerhalb arbeiten.

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Auffällig ist, dass Wesel mit 51,3 Prozent die niedrigste Auspendlerquote aller 13 kreisangehörigen Kommunen hat. „Gleichzeitig ist es die einzige Stadt im Kreis mit einem Einpendlerüberschuss“, sagt Leo Krüll von IT.NRW. In Wesel pendeln also mehr von außerhalb zum Arbeiten in die Stadt, als von ihrem Wohnort Wesel in eine andere Stadt. Die meisten Einpendler nach Wesel kommen aus Hamminkeln (2.317), Voerde (2.176) und Dinslaken (1.417), die meisten Auspendler zieht es nach Duisburg (1.715), nach Hamminkeln (1.095) und Voerde (1.043).

Hünxe hat höchste Pendlerquote

Auch Hünxe wartet mit einer Besonderheit auf: Die Gemeinde hat die höchste Einpendler- und auch Auspendlerquote im Kreis Wesel. Auch im Landesvergleich liegt die Kommune in beiden Kategorien mit 70,8 Prozent (Platz 16) bei den Einpendlern (absolut: 3.439) und 79,2 Prozent (Platz 18) bei den Auspendlern (absolut: 5.424) relativ weit oben. Nach Hünxe pendelten Erwerbstätige vor allem aus Dinslaken (601), Voerde (528) und Wesel (408). Auspendler aus Hünxe arbeiten hauptsächlich in Dinslaken (918), Duisburg (885) und in Wesel (661).

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Weniger auffällig in ihrer Entwicklung sind Schermbeck und Hamminkeln. In Schermbeck liegt die Zahl der Einpendler (4.018) und Auspendler (4974) relativ nah beinander. Nach Schermbeck pendeln Erwerbstätige vor allem aus Dorsten (950), Duisburg (399) und Wesel (237). Auspendler arbeiten hauptsächlich in Dorsten (831), Wesel (450) und Essen (393).

Zahl der Einpendler um fast 1000 gestiegen

Hamminkeln verzeichnet mit 53,1 Prozent (absolut: 5.190) kreisweit die niedrigste Einpendlerquote. Was die Auspendler betrifft, befindet sich die Stadt aber mit 67,9 Prozent (absolut: 9.666) im Kreisvergleich im unteren Drittel. Ein Blick auf die Pendlerströme zeigt, dass Hamminkeln vor allem Erwerbstätige aus Bocholt (1.330), Wesel (1.095) und Rees (471) anlockt. Die Auspendler arbeiten in Wesel (2.317), Bocholt (1.844) und Duisburg (471).

Im Vergleich zum Jahr 2017 gibt es übrigens für alle kreisangehörigen Kommunen fast ähnliche Zahlen. Lediglich Wesel ist wieder der Ausreißer: Die Zahl der Einpendler hat sich in einem Jahr um fast 1000 erhöht.