Wesel. Die Umwelthilfe hat die Stadt aufgefordert, ein Feuerwerk-Verbot an Silvester zu erlassen. Die Verwaltungsspitze will das Thema nun beraten.

Keine Böller und kein Feuerwerk zu Silvester in Wesel? Wenn es nach der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geht, wird das so kommen. Bereits im Juli hatte die DUH Böller-Verbote in 31 Städten und Gemeinden gefordert.Nun folgten Anträge in 67 weiteren Kommunen– darunter ist auch Wesel. Die Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bestätigt, dass ein solches Schreiben in dieser Woche bei der Stadt eingegangen ist.

Die Deutsche Umwelthilfe begründet ihre Anträge mit der hohen Umweltbelastung durch Silvester-Böllerei. Am Tag nach Silvester, so begründet die DUH ihr Anliegen, herrschen in deutschen Städten Rekord-Feinstaubbelastungen, Polizei und Krankenhäuser registrieren viele tausend Verletzte, dazu gebe es zahlreiche Wohnungsbrände und vermüllte Straßen und Grünanlagen.

Weseler Verwaltung will sich beraten

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, einen Grenzwert von 20 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nicht zu überschreiten. Die Deutsche Umwelthilfe hat nun alle Städte mit einem Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft angeschrieben, um den Erlass eines Böllerverbots schon für den Jahreswechsel 2019/20 zu fordern.

Wesel liegt laut Umwelthilfe bei 20. Die DUH empfiehlt statt Feuerwerken Alternativen wie Licht- oder Lasershows und sieht die Mehrheit der Deutschen hinter sich: Angeblich befürworten 60 Prozent der Bundesbürger ein Böller-Verbot. Außerdem werden Bürger aufgefordert, sich über Petitionen für Böller-Verbote stark zu machen.

Wie Wesel auf diese Forderung reagiert, ist allerdings noch unklar. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp teilt auf Anfrage mit, dass die Verwaltungsspitze nun intern beraten wird, wie mit dem Anliegen umgegangen werden soll. „Das Thema ist sehr komplex“, so die Bürgermeisterin zu dem mehrseitigen Schreiben. Am Freitag werde im Verwaltungsvorstand intensiv über das Thema gesprochen. Die Verwaltung will sich zunächst eine Meinung bilden und auf jeden Fall auch der Politik den Antrag vorlegen, so die Bürgermeisterin.