Wesel. Beinahe alle Schulen in Wesel werden bis 2030 um- oder ausgebaut. Die Stadt investiert kräftig. Was an den einzelnen Standorten geplant ist.

Zwei Jahre hat es gedauert, nun ist sie da, die Schulraumentwicklungsplanung für Wesel. Bis zum Jahr 2030 sollen an allen Weseler Schulen insgesamt 91 Millionen Euro verbaut werden. Lesen Sie in der Übersicht, wie viel Geld an den einzelnen Schulstandorten investiert werden soll:

Bis 2025 sollen in die Grundschule Fusternberg 7,1 Millionen Euro investiert werden. Das ist das größte Bauvorhaben mit Um- und Ausbau, denn es sollen einmal zwölf Klassen sein, die hier unterrichtet werden. Dies gilt auch für die Konrad-Duden-Grundschule, die für fünf Millionen Euro erweitert werden soll. Von 14 Klassen wird bei der Innenstadtgrundschule ausgegangen, Investitionen für den Umbau hier: 1,7 Millionen.

15,6 Millionen Euro werden in die Konrad-Duden-Realschule investiert.
15,6 Millionen Euro werden in die Konrad-Duden-Realschule investiert. © ffs | erwin pottgiesser

Zehn Klassen sind in der Grundschule Feldmark vorgesehen, Umbaukosten: 1,9 Millionen. Jeweils acht Klassen soll es in Blumenkamp (2,38 Millionen), Am Buttendick (1,9 Millionen), im Polderdorf Büderich (2,55 Millionen) (alle drei mit Um- und Ausbau), sowie Am Quadenweg (1,5 Millionen) und in Flüren (1,6 Millionen) geben - alle drei jeweils Umbau - und vier in Bislich (350.000 Euro für die Renovierung).

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In vielen dieser Schulen sind die Kapazitäten überschritten, vor allem in der Innenstadt und in der Feldmark. Mit dem Geld geht es um die Beseitigung von Engpässen.

Das Andreas-Vesalius-Gymnasium soll einen Anbau erhalten - wo, das ist noch nicht abschließend geklärt. Insgesamt sind im Laufe der nächsten Jahre elf Millionen Euro vorgesehen. Die Penne und die Innenstadtgrundschule werden künftig gemeinsam die Aula der Martini-Hauptschule nutzen. Das Bildungszentrum Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberufe, zurzeit noch am Hansaring zu finden und auf eine Erweiterung angewiesen, wäre ein möglicher Nachfolger in der Martini-Hauptschule.

Die beliebte Grundschule Fusternberg, die auch von vielen Kindern aus der Innenstadt besucht wird, wird um- und ausgebaut.
Die beliebte Grundschule Fusternberg, die auch von vielen Kindern aus der Innenstadt besucht wird, wird um- und ausgebaut. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Ins Konrad-Duden-Gymnasium (KDG) fließen bis 2030 zehn Millionen Euro. Eine Erweiterung soll im Bereich der benachbarten Realschule erfolgen, mit zentralen Fachräumen und der gemeinsamen Nutzung der Aula.

Die Konrad-Duden-Realschule erhält einen Erweiterungsbau und gibt in einem Gebäudeteil Flächen ans KDG ab. Kosten insgesamt: 15,6 Millionen Euro.

Wesels Schuldezernent betont Familienfreundlichkeit

Das Büro conceptK aus Regensburg hatte den Schulraumentwicklungsplanung gemeinsam mit den Weseler Schulen und der Stadt erarbeitet. Und das nach einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung von mehr als 200 lokalen Experten inklusive Interviews und einem Dutzend Workshops. Das alles überrascht offenbar selbst Fachmann Christian Auerbach von conceptK, der von einem einzigartigen Prozess in ganz Deutschland spricht.

Freitagnachmittag wurde das Bedarfsprogramm für alle Weseler Grundschulen, die Gymnasien und die Konrad-Duden-Realschule vorgestellt. Bis 2030 sollen hier 64 Millionen verbaut werden, inklusive der Gesamtschulen, die vorab bereits gesondert betrachtet wurden, sind es satte 91 Millionen Euro.

Schuldezernent Rainer Benien betonte, dass Wesel so attraktiv für Familien sei und bleibe und verwies auf den Generationswechsel in einigen Quartieren, etwa in Flüren. Mit diesem Angebot könne man auch Lehrer werben, denn man wolle die besten Köpfe für die Kreisstadt. Am Ende stünden keine großen Schulzentren, sondern alle Ortsteile behielten ihre Grundschulen.

Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte bei ihrer letzten Analyse das Gegenteil empfohlen, nämlich einige Schulen in den Dörfern aufzugeben. Dabei ist nahezu überall eine steigende Schülerzahl zu beobachten. So in der Innenstadt und in der Feldmark, aber auch in Büderich, in Ginderich und in Flüren, rückläufige Tendenzen gebe es am Buttendick und in Blumenkamp.