Hamminkeln/Wesel. Pfarrerin Dagmar Hörnchen-Schmitt hat seit 2005 für die Evangelische Kirchengemeinde an der Issel gearbeitet. Jetzt geht sie nach Wuppertal.
Niemals geht man so ganz: Das gilt auch für Pfarrerin Dagmar Hörnchen-Schmitt, der jetzt feierlich von der Evangelischen Kirchengemeinde an der Issel verabschiedet wurde. „Meine Kinder haben noch viele Kontakte nach Wertherbruch, schon deshalb werde ich häufig an den Niederrhein fahren.
Und die Wertherbrucher Kirmes wird auch in den kommenden Jahren einen festen Platz in meinem Kalender haben“, sagt die 52-Jährige. In den vergangen beiden Jahren war sie hauptsächlich für den Bereich Blumenkamp zuständig, den sie nun an ihre Nachfolgerin Lena Heucher-Baßfeld übergibt.
Näher bei der Familie arbeiten
Seit 2005 arbeitetet Dagmar Hörnchen-Schmitt in der Kirchengemeinde an der Issel. Zusammen mit ihrem Mann Udo Schmitt versorgte sie ab 2013 neben Wertherbruch auch die Gemeindebereich Ringenberg, Dingden und Blumenkamp. Im Jahr 2017 wechselte ihr Mann in den Wülfrather Stadtteil Düssel, die sechsköpfige Familie zog gen Süden und für die Pfarrerin begann eine Zeit des Pendelns.
„Ich wollte nah an meiner Familie mit meinen vier Kinder sein, deshalb habe ich mich ab dem Sommer beworben“, erklärt die 52-Jährige. Hintergrund sei die Anstellung von Nicole Glod für Wertherbruch, Ringenberg und Dingden zum 1. Juli gewesen.
Umstrukturierung der Kirchengemeinde hat viel Energie gekostet
Dieses Personalkarussell sei ein Teil des großen Umstrukturierungsprozesses in der Kirchengemeinde. „Die Zusammenlegung war und ist eine Aufgabe, die viel Zeit und auch Energie gekostet hat und noch kostet“, sagt die Pfarrerin rückblickend.
Ende 2009 habe es die ersten Gedanken in diese Richtung gegeben – vor zwei Jahren wurde die neue Gemeinde an der Issel dann aus der Taufe gehoben. Doch ähnlich wie bei der Deutschen Wiedervereinigung dauere es noch Jahre, bis die Bereiche wirklich zu einer Gemeinde zusammenwachsen.
Reduzierungen hätten vorgenommen werden müssen, weil weniger Pfarrer zu Verfügung stehen. „In Wertherbruch wurden vier Gottesdienste im Monat auf zwei reduziert – in Ringenberg sah es ähnlich aus“, nennt die 52-Jährige Beispiele.
„Ich habe eine Menge Erfahrungen gemacht, wie Menschen Veränderungen erleben und gespürt, wieviel Zeit vieles braucht“, erklärt die Geistliche, auf die jetzt auch eine große Veränderung zukommt: Sie übernimmt nun die Gemeinde Schellenbeck-Einern im Osten der Stadt Wuppertal. „Das ist Luftlinie 13 Kilometer von meinen Wohnort entfernt – in den kommenden Wochen, werde ich erstmal austesten, wie ich dort am besten hinkomme", erzählt Dagmar Hörnchen-Schmitt.
Bewegende Worte zum Abschied
Bewegt zeigte sie sich von ihrer Verabschiedung: Superintendent Thomas Brödenfeld beleuchtete vor allem die Rolle der scheidenden Pfarrerin in dem Zusammenlegungsprozess. „Aber auch die Grußworte von Wesels stellvertretender Bürgermeisterin Marlies Hillefeld, dem katholische Pfarrer Martin Knauer sowie auch von meinen Kollegen und Presbytern waren sehr warmherzig und freundlich und haben mich sehr bewegt“, so die 52-Jährige.