Wesel. Dr. Cordula Koerner-Rettberg ist seit 1. Oktober neue Chefärztin der Kinderklinik am Marien-Hospital. Die 49-Jährige wurde jetzt vorgestellt.
In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital ist eine neue Ära angebrochen: Seit dem 1. Oktober ist Dr. Cordula Koerner-Rettberg neue Chefärztin und damit Nachfolgerin von Prof. Dr. Monika Gappa, die das Krankenhaus nach zehneinhalb Jahren verlassen hat.
Die neue Chefin leitete zuletzt fünf Jahre lang die Abteilung der Kinderpneumologie im Uniklinikum Bochum, ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit den Schwerpunkten Kinderpneumologie und Allergologie. „Die Entscheidung ist mir leicht gefallen, weil ich ein in der Kinderheilkunde gut und breit aufgestelltes Haus vorfinde“, betonte Cordula Koerner-Rettberg gestern bei ihrer Vorstellung. „Hier wird Medizin auf hohem Niveau praktiziert.“
Karl-Ferdinand von Fürstenberg, stellvertretender Geschäftsführer des Marien-Hospitals, freut sich über den Neuzugang. „Wir erwarten neue Impulse, wobei wir auch weiterhin auf unsere Schwerpunkte setzen.“
Schwerpunkte weiter ausbauen
Die Schwerpunkte im Marien-Hospital decken sich mit dem Spezialgebiet der 49-jährigen Bochumerin – chronische und seltene Erkrankungen im Bereich Kinderpneumologie. Dazu zählen Asthma, Mukoviszidose und Primäre Ciliäre Dyskinesie, eine angeborene Erkrankung der Atemwege, bei der die Bewegung der Flimmerhärchen gestört ist. „Diese Schwerpunkte möchte ich weiter ausbauen, ich sehe hier in Wesel sehr viel Potential“, sagt Koerner-Rettberg.
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Auch in der Geburtshilfe will die neue Chefärztin „Akzente setzen“. Weiteres großes Vorhaben sei die Einrichtung eines Schlaflabors für Kinder und Jugendliche. Das Hauptaugenmerk bleibt natürlich das medizinische Tagesgeschäft: „Wir wollen in der notfallmedizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen weiter ein kompetenter Partner sein, die Leistungen in dem Bereich auch weiter ausbauen und verbessern.“
Der Patient im Mittelpunkt
In Abstimmung mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum will Koerner-Rettberg eine Brücke zwischen körperlichen und seelischen Erkrankungen schlagen. Nutzen möchte Koerner-Rettberg auch die Ergebnisse der so genannten Gini-Studie zur Erforschung allergischer Erkrankungen im Neugeborenen-Alter, die vom Forschungsinstitut am Marien-Hospital entscheidend begleitet wird. „Kinderheilkunde braucht Spezialisierung – und die finde ich in Wesel.“
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Ganz wichtig bei ihrer Arbeit ist der neuen Chefärztin, dass der Patient im Mittelpunkt steht. „Mir liegt eine Betreuung mit einer empathischen Haltung am Herzen“, sagt die 49-Jährige. „Ohne diese Grundhaltung ist Medizin nicht möglich.“ Gerade die jungen Ärzte will sie für diese Einstellung sensibilisieren. Trotz der hohen Kosten und des Zeitdrucks sei Empathie nicht unmöglich in der heutigen Medizin. „Man muss den Menschen zuhören, jedem offen gegenübertreten und eine Lösung für den Patienten finden“, so Koerner-Rettberg. „Darauf lege ich viel Wert.“
Die Mutter von drei Töchtern (10, 15 und 18 Jahre) behält ihren privaten Lebensmittelpunkt vorerst in Bochum, pendelt jeden Tag mit dem Zug nach Wesel – und fährt dann mit dem Rad vom Hauptbahnhof zu ihrem neuen Arbeitsplatz. Wenn es die Zeit zulässt, singt die Musikliebhaberin im Unichor Bochum.