Wesel. Der Weseler Kunstmaler Christoph Koch und Fotograf Hans Glader aus Isselburg stellen im LVR-Niederrheinmuseum Motive der Flora und Fauna aus.

Als der Weseler Kunstmaler Christoph Koch vor vielen Jahren im Rahmen seines Studiums am Niederrhein auf Motivsuche war, erhielt er von seinem damaligen Kunstprofessor einen Rat, der bis heute Gültigkeit besitzt: „Aus der niederrheinischen Landschaft kann man nichts rausholen, da muss man selber was reinlegen – mit viel Kreativität.“

Genau das macht der heute 61-Jährige nun schon seit Jahrzehnten – mit Ölfarbe, Pinsel und Leinwand.

Hans Glader aus Isselburg (68) widmet sich seit den 70er Jahren dem selben Thema – jedoch mit Fotokamera und Objektiv. „Uns verbindet eine geistige Verwandtschaft“, sagt Maler Koch über den Fotografen Glader.

Beide stellen jetzt im LVR-Niederrheinmuseum beeindruckende großformatige Werke zum Thema „Mein Naturraum Niederrhein“ aus.

Rund 80 Gemälde zeigt Christoph Koch, der seit dem Grundschulalter Skizzen fertigt und auch so zur Malerei gekommen ist: Als Försterssohn kümmerte er sich damals im Forsthaus Clarendahl in Hünxe-Bruckhausen darum, dort abgegebene Wildtiere wieder aufzupäppeln.

„Ich habe immer am lebenden Objekt gemalt. Ich wusste, wie jedes Tier riecht“, erklärt der Maler, der mit seinen Bildern von der niederrheinischen Flora und Fauna zeigen möchte, „dass es sich lohnt, dies zu bewahren, damit unsere Kinder diese Kreaturen und Landschaften auch noch erleben können“.

Seine Werke, die er auch für einen Preis zwischen 480 und 4000 Euro verkauft, sind in der vergangenen zwei Jahren entstanden – darunter der imposante Adler von der Bislicher Insel und auch die Wölfin „Gloria von Wesel“.

Welche eine Perspektive: Hans Glader hat den Lippemündungsraum mit einer Drohne aus rund 80 Metern Höhe fotografiert.
Welche eine Perspektive: Hans Glader hat den Lippemündungsraum mit einer Drohne aus rund 80 Metern Höhe fotografiert. © FFS | Erwin Pottgiesser

Hans Glader wartete teils stundenlang in seinem Wassertarnzelt, eingepackt in einen Neoprenanzug, im kalten Wasser stehend auf das perfekte Fotomotiv. „Tierfotografie erfordert unglaublich viel Geduld“, erklärt der Österreicher.

„Man weiß vorher nie, wann der richtige Zeitpunkt ist, auf den Auslöser zu drücken. Und dann muss man genau am richtigen Ort sein und das Licht muss stimmen.“ Doch damit nicht genug: „Am Computer erkenne ich dann erst, ob das Auge des Tieres auch wirklich richtig scharf ist. Das ist wichtig, denn das Auge ist es, was dem Tier Leben einhaucht.“

Wechselspiel der Werke

Die meisten seiner rund 45 ausgestellten Fotos, die man ebenfalls erwerben kann, entstanden auf der Bislicher Insel, am Schwarzen Wasser und im Lippemündungsraum.

„Die Ausstellung lebt von dem Wechselspiel der beiden Kunstrichtungen, die sich super kombinieren“, schwärmt Museums-Leiter Dr. Veit Veltzke, der die Ausstellung ebenfalls „als Mahnung“ sieht, „diesen Lebensraum zu bewahren.“