Wesel. Die Idee für einen Esel als Ampelmännchen gibt’s schon seit drei Jahren. Nun soll Wesel nach einigem Hin und Her endlich ein Exemplar erhalten.

So manche Bergbaustadt hat einen Bergmann als Ampelmännchen, Mainz entschied sich naheliegenderweise fürs Mainzelmännchen und auch andere Städte haben ihre ganz individuellen Zeichen auf der Fußgängerlichtzeichensignalanlage. Auch in Wesel sollte das so sein, ganz klar mit einem Esel. Das Problem: Das Grautier hat vier Beine, der Mensch nur zwei. Da könnte es doch glatt zu Verwechslungen kommen und jemand den Esel als Ampelmann falsch deuten.

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Auf geht’s auf die andere Straßenseite

Im Februar, als Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zusammen mit Gerd Füting, bei der Stadt für Ordnungsangelegenheiten zuständig, an der Ampel vor dem Bahnhof bereits die neuen Zeichen feierte, wusste man bereits davon. „Ein Vierbeiner kann nicht regelkonform darstellen, wann man die Kreuzung betreten darf“, erläuterte Füting damals und kündigte eine Eselampel neben der bereits bestehenden an. Doch inzwischen ist klar, dass man mit dem so genannten Straßenbaulastträger - in diesem Fall der Landesbetrieb Straßen NRW, der nur unweit von dieser Stelle entfernt ein Büro hat - nicht zusammenkommt.

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Dennoch möchte Wesel weiter den Esel als Ampelsignal. Und so wurde am Dienstagabend im Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr vom zuständigen Dezernenten Klaus Schütz die neueste Variante vorgestellt: Der Esel soll an der Kreuzung Kreuzstraße/Esplanade zu seinem Recht kommen. Von dort aus erreichen schließlich viele Menschen die Innenstadt, die dann daran ihre Freude haben können. Gleich vierfach soll der grüne laufende Esel hier verewigt werden.

Auftrag muss noch erteilt werden

Und damit nur keine Konfusion aufkommt, gibt es darüber noch zwei Signale. Das stehende rote Ampelmännchen, wie man es schon kennt, und das laufende grüne, das fortan dort von einem Weseler Esel in Grün begleitet werden soll. Das müsste nun auf jeden Fall klappen, ist für die beiden betroffenen Straßen doch einzig und allein die Stadt Wesel zuständig. Jetzt soll deshalb das passieren, was längst hätte passieren sollen: Die Stadt erteilt einer Fachfirma den Auftrag für die nötigen Streuscheiben, die dann angefertigt und vor Ort eingelegt werden.

Die Ampel an der Kreuzstraße/Esplanade ist geradezu ideal. Denn hier muss nichts Großartiges verändert werden. Und schon bald soll jeder selbst entscheiden, ob er auf das Kommando des Esels oder des Männchens reagiert. Beide Symbole zeigen ja dasselbe an: Auf geht’s auf die andere Straßenseite.

Die Idee für die Eselampel hatte Reinhold Brands (CDU) übrigens bereits im Dezember 2016. Seither wird an der Umsetzung gearbeitet. Vor einem Jahr stimmte die Bezirksregierung nach einigem Hin und Her dem städtischen Vorhaben zu.