Hamminkeln. Das begrüßt nicht nur Bürgermeister Bernd Romanski. Die meisten Besucher finden es gut, dass jetzt mehrere Varianten vorliegen.

Es erinnerte ein wenig an das Hamburger Miniaturwunderland, zumindest aber an eine Modellbau-Ausstellung, als die Deutsche Bahn (DB) am Dienstag im Hamminkelner Rathaus fünf Miniatur-Modelle präsentierte, wie der Bereich um den Mehrhooger Bahnhof in Zukunft einmal gestaltet werden könnte.

Mit Blick auf die Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen („Betuwe“) gab es nun diese Bürgerinfo.

Auch Bürgermeister und Modelleisenbahn-Liebhaber Bernd Romanski (ganz rechts) erklärt das Modell.
Auch Bürgermeister und Modelleisenbahn-Liebhaber Bernd Romanski (ganz rechts) erklärt das Modell. © FFS | Erwin Pottgiesser

„Ich freue mich sehr, dass wir die großen Modelle jetzt hier stehen haben. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich den Keller voller Eisenbahnen habe. Man muss manche Dinge einfach mal plastisch sehen, um ein 3D-Verständnis zu entwickeln“, lobte Bürgermeister Bernd Romanski.

Er bezeichne zudem das „Markstand-Konzept“ der gestrigen DB-Veranstaltung als „sehr gute Idee.“

So konnten sich interessierte Bürger ausführlich über den Stand des Planfeststellungsverfahren, den Schall- und Erschütterungsschutz, die Deckblattänderungen informieren – vor allem aber die neuen Modelle in Augenschein nehmen, sich diese von DB-Mitarbeitern erklären lassen und Fragen dazu stellen.

Rund 800 Einwände in Hamminkeln

Raffaela Imperatrice-Stegemann erläuterte, wie das Planfeststellungsverfahren verläuft und dass auf die rund 800 Einwände aus Hamminkeln jeweils Erwiderungen geschrieben wurden.

Eines der Architekturmodelle für Mehrhoog.
Eines der Architekturmodelle für Mehrhoog. © FFS | Erwin Pottgiesser

Sie berichtete von zwei Erörterungsterminen, die nötig gewesen seien, „weil die Änderungswünsche hier doch sehr groß waren.“ Doch ein Ende der jahrelangen Planungen scheint in Sicht: „Den Planfeststellungsbeschluss erwarten wir noch in diesem Jahr – hoffentlich!“, so die DB-Mitarbeiterin.

„Änderungen im Deckblatt“ nennt die Bahn das, was durch Einwände – vor allem aber durch den sogenannten „Feuerwehrkompromiss“ – als Alternative zu den ursprünglichen Planungen ausgearbeitet wurde.

Feuerwehrkompromiss macht’s möglich

Dabei geht es neben der Überarbeitung des Notfall- und Streckensicherheitskonzeptes auch um Anpassung von Baustraßen und Wegverläufen, die Erweiterung von Baustelleneinrichtungsflächen sowie um Eisenbahnüberführungen und um Bahnübergänge.

Der spannendste „Marktstand“ war für die meisten der rund 50 Besucher am Nachmittag aber die Visualisierung, wie der Bahnhof-Bereich in Mehrhoog einmal aussehen könnte.

DB-Mitarbeiter Michael Teitzel stellte die einzelnen Modelle vor: Eine Hochlage, mit zehn Meter hohem und etwa 40 Meter breiten Bauwerk, das bis an die Dachrinnen der Häuser ragt. Ein zweites Modell mit einer Tieferlegung der Gleise um 2,80 Meter – auch dieses würde wegen der notwendigen Pkw-Überführung aber rund sechs Meter in die Höhe ragen.

Optimierte Variante der Betuwe-Pläne

Gezeigt wurd auch die „Vorzugslösung“ der DB im Planfeststellungsverfahren und erstmals eine optimierte Variante, die aus den Einwänden entwickelt wurde.

Letztere zog die meiste Aufmerksamkeit auf sich: Sie sieht eine Pkw-Unterführung der Gleise in der Achse der Bahnhofstraße vor. Radfahrer können bogenförmig ebenfalls in die Unterführung gelangen, die auf sechs Meter erweitert und mit Lichtschächten aufgehellt wurde.

Der Bahnsteig müsste rund 100 Meter in Richtung Emmerich verlegt werden, die Schallschutzwände entlang des Bahnsteigs sind teilweise transparent gestaltet. „Die Unterführung würde etwa doppelt so teuer“, erläuterte Teitzel.

Immerhin: Die meisten Kommentare der Besucher zu diesem Modell waren durchaus positiv.