Hamminkeln. „Westfälisches Ethno-Kabarett“ auf Hecheltjens Hof. Das Duo empfiehlt Trump, den Niederrhein zu kaufen: Auch eine Gegend, wo nichts los ist.
Sie sind immer gern am Niederrhein, sagt Heinz Weißenberg, einer der beiden Bullemänner: „Die Gegend ist so flach wie unsere Witze“. Und so traten Weißenberg und Augustin Upmann schon zum dritten Mal auf Einladung des Bildungswerks Raesfeld auf Hecheltjens Hof auf. Fast 250 Zuschauer waren gekommen, um zu erleben, was sie augenzwinkernd „westfälisches Ethno-Kabarett“ nennen.
Eigentlich stammen sie aus Selm, doch im Zuge der Globalisierung treibt es sie zwecks „Missionierung in Sachen westfälischer Frohsinn“ immer wieder in die angrenzenden Regionen, erklärt Weißenberg. Mitgebracht haben sie außer Humor und Spielfreude die Ukrainerin Svetlana Svoroba, die Augustin Upmanns Gitarrenspiel auf dem Piano unterstützt, genauso gut singt wie die Bullemänner und auch Sketche beisteuert.
Trump und Johnson als Wischmopps
„Die Welt spiegelt sich in der Dorfpfütze“, lautet das Credo der Gruppe, und so servieren sie eine gelungene Mischung von Weltpolitik und Lokalkolorit. Sie bringen sogar US-Präsident Donald Trump und den britischen Premier Boris Johnson auf die Brüner Bühne – als Wischmopps. Trump empfehlen sie, den Niederrhein zu kaufen, wo er Grönland schon nicht kriegen kann: „Auch eine Gegend, wo nix los ist.“
Alle wichtigen Themen, die die Menschen gerade umtreiben, finden sich im Programm wieder, von Fridays for Future bis zu den Negativzinsen für Sparguthaben. Böse sind sie nie, die Bullemänner, kleine Spitzen und feine Nadelstiche sind ihr Ding. Applaus gibt es für die Bemerkung, dass Raesfeld ein anderer Kulturkreis sei – es liegt auf der anderen Seite der Issel.
Warnung ans Publikum: Wir sind im Wolfsgebiet Schermbeck
Auch die Drevenacker kriegen ihr Fett weg: Dort siedeln sie den hinterwäldlerischen Clemens an – Upmann mit grünem Jägerhut und altmodischer Brille. Seit Greta Thunberg ist er im Hauptberuf als „Nebenerwerbs-Ökoterrorist“ tätig. Und schließlich die Warnung an das Publikum, nur in Gruppen nach Hause zu gehen, denn man befinde sich ja im Wolfsgebiet Schermbeck.