Wesel. Seit Juni hat die Rußrindenkrankheit rund 100 Bäume befallen. Der Pilz hat sich rasant ausgebreitet. Die Trockenheit gefährdet auch andere Bäume.
Die Rußrindenkrankheit hat Wesel erreicht und breitet sich rasant aus. Bis Juni 2019 war an keinem der Ahorn-Bäume in Eigentum der Stadt der Pilz aufgefallen, berichtete ASG-Leiterin Annette Mücke jetzt im Betriebsausschuss. Mittlerweile sind etwa 100 Bäume, die vorwiegend in den Glacisanlagen der Stadt stehen, krank und müssen gefällt werden. Denn es gibt kein Mittel gegen den Pilz, der bei Menschen gesundheitliche Probleme auslösen kann.
Und das werden wohl nicht die einzigen Fällungen bleiben. Die Trockenheit im Sommer hat einer Reihe von Bäumen so sehr zugesetzt, dass sie wohl nicht zu retten sind. Am Ende könnten es inklusive der vom Pilz befallenen Ahorne an die 500 Bäume sein, die weichen müssen, fürchtet Annette Mücke. Sicher ist die Zahl jedoch nicht, da das Ausmaß der Schäden noch erfasst wird. Auch die Menge der Bäume mit Rußrindenkrankheit könnte noch steigen. Einen Bericht über das Ausmaß der Schäden will der ASG bis zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses vorbereiten.
Im Oktober sollen die ersten Bäume gefällt werden
Dass die Krankheit erst ab Juni entdeckt wurde, bedeutet nicht, dass es sie vorher nicht gab. Jahrelang kann der Pilz im Holz verharren, berichtete Mücke. Heiße Sommer und Wassermangel bei den Bäumen begünstigen dann das Wachstum. Schwarze Verfärbungen unter der Rinde, die schließlich abblättert, geben der Krankheit den Namen. Der Baum wird morsch und stirbt ab.
Die Sporen des Pilzes können auch für Menschen Folgen haben und Symptome wie Reizhusten, Fieber oder Schüttelfrost verursachen. Der ASG will nun schnell handeln und die Fällungen ausschreiben, schon im Oktober sollen die Arbeiter aktiv werden. Betroffen sind neben den Glacisanlagen auch städtische Forstflächen zum Beispiel in Flüren. Da die Sporen sich ausbreiten können, muss das Holz unter besonderen Vorkehrungen entsorgt werden.
Rußrindenkrankheit tritt im gesamten Kreis Wesel auf
Nicht nur die Stadt Wesel ist betroffen: Die Krankheit hat sich seit dem Frühjahr im Kreis Wesel sehr schnell ausgebreitet, bestätigt auch Eckhard Remter, Förster des Regionalforstamtes Niederrhein, der für Wälder in Wesel, Xanten und Voerde zuständig ist. Neben dem Borkenkäfer bei der Fichte, dem Eschentriebsterben und den Trockenheitsschäden bei alten Buchen ist dies ein weiteres Zeichen dafür, dass die Wälder sich in Zukunft verwandeln und widerstandsfähigere Baumarten gefunden werden müssen.