Wesel. Die Verbindung zwischen der Emmelsumer Straße und dem Hülskens-Radweg durch den Lippemündungsraum kostete 290.000 Euro.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp war eine gewisse Erleichterung anzumerken, als sie am Mittwoch den 1085 Meter langen Radweg am Rhein-Lippe-Hafen feierlich eröffnete: „Es war sehr schwierig, diesen Radweg zu bauen. Unter anderem mussten wir drei Varianten untersuchen, Genehmigungen einholen, ausreichenden Abstand zu Leitungen einhalten und eine landschaftsrechtliche Befreiung erreichen.“
Nun ist sie aber freigegeben, die Verbindung zwischen der Emmelsummer Straße und dem 3,3 Kilometer langen Hülskens-Radweg durch den Lippemündungsraum. Der Geh- und Radweg wird bereits gerne genutzt, wie am Mittwoch auch während der Eröffnungszeremonie zu erleben war.
Landschaftlich reizvoll
Bereits im Januar 2015 hatte die Weseler SPD-Fraktion beantragt, diesen Lückenschluss im Radwegenetz zwischen Wesel und Voerde zu vollziehen.
„Der Hülskens-Radweg durch den Lippemündungsraum ist wunderbar und landschaftlich sehr reizvoll. Bisher stellte man sich am Ende aber die Frage: Wie geht es weiter?“, sagte Westkamp in ihrer Ansprache. Vor über zwei Jahren erfolgte bereits der Baubeschluss, im Februar dieses Jahres konnte dann endlich mit dem Bau begonnen werden.
Rund 60.000 Euro teurer geworden
Die Förderung für dieses Vorhaben beträgt nach der Förderrichtlinie Nahmobilität 75 Prozent, erläuterte die Bürgermeisterin. 230.455 Euro betrugen die geplanten Kosten, für die eine Förderung von 172.842 Euro zugesagt wurde.
Der Eigenanteil der Stadt Wesel sollte auf dieser Grundlage 57.613 Euro betragen. „Die Maßnahme ist aber um rund 60.000 Euro teurer geworden“, erklärte Westkamp und nannte als Grund, dass viel mehr Bewuchs entfernt werden musste als vermutet.
Außerdem sei mehr Material bei der Erstellung des Weges neben der Straße „Zum Rhein-Lippe-Hafen“ erforderlich gewesen. „Wir bemühen uns, noch weitere Gelder vom Land zu bekommen“, ergänzte die Bürgermeisterin, der besonders am Herzen liegt, „dass wir nun eine wunderbare Gelegenheit haben um sicher durch dieses Gebiet zu fahren.“
Mit diesem neuen Verbindungsstück und dem Anschluss in den Lippemündungsraum sei eine „hochwertige Radwegeverbindung durch einen einzigartigen Landschaftsraum“ geschaffen worden. Nun verfügt Wesel über 181 Kilometer Radwegenetz. Der Radverkehrsanteil liege bei 28 Prozent und durchschnittlich habe jeder Haushalt in der Hansestadt 2,5 Fahrräder.
Neue Broschüre zum Radverkehr
Seit 1995 ist Wesel „Fahrradfreundliche Stadt“ und seit 25 Jahren Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS). „Dadurch kommen wir in den Genuss besserer Förderung und auch der Austausch mit den anderen Städten ist gut für uns“, betont der Fahrradbeauftragte Michael Blaess, der zugleich den Anlass nutzte, die neue kostenlose Broschüre „30 Jahre Radverkehr Wesel – Mobilität im Wandel der Zeit“ vorzustellen, die ab heute in der Weseler Stadt-Info zu bekommen ist.