Schermbeck. Schermbecks CDU-Ratsherr Rainer Gardemann sieht den Entwurf des Kreises kritisch, vor allem den Tausch des Betreibers.

Bereits im Juni wurde der Entwurf des neuen Rettungsdienstbedarfsplans der Kreispolitik den Bürgermeistern und den Fachleuten aus den kreisangehörigen Kommunen im Weseler Kreishaus vorgestellt.

Demnach soll in der Rettungswache Schermbeck der Rettungstransportwagen (RTW) der Feuer- und Rettungswache Wesel von Schermbeck nach Wesel verlagert und der durch den Kreis Wesel eingebundene RTW der Johanniter-Unfallhilfe aus Wesel nach Schermbeck verlegt werden.

Eine durch den Gutachter vorgeschlagene Verlegung der Wache an den Westrand des Ortskerns werde zunächst zurückgestellt, heißt es in dem Entwurf weiter. Der Rettungsdienstbedarfsplan-Entwurf ist Thema in der Ausschusssitzung des Kreises am 12. September.

Johanniter-Unfallhilfe soll übernehmen

Im Vorfeld äußert sich dazu Schermbecks Ratsherr Rainer Gardemann (CDU): „Auf den ersten Blick soll erst einmal alles so bleiben wie es ist, so soll der neue angedachte Standort ‘zunächst zurückgestellt’ werden. Eine in meinen Augen entscheidende Änderung ist der Tausch des bisherigen Betreibers, der Stadt Wesel, zur Johanniter-Unfallhilfe.“

Ein Rettungswagen im Einsatz.
Ein Rettungswagen im Einsatz. © Ja | dpa

Das betreffe nicht die Qualität und Professionalität der Rettungssanitäter, sondern Ortskenntnis, Kontakte zur Schermbecker Feuerwehr und besonders zu den Schermbecker Ärzten, die Notarzteinsätze fahren. Eine weitere Besonderheit sei der enge Kontakt zur Feuerwehr und dem Krankenhaus in Dorsten.

Persönliche Kontakte

„In diesen Bereichen spielen langjährige Erfahrungen eine große Rolle. Dabei sind die zahlreichen persönlichen Kontakte und Beziehungen, die sich aus der Jahrzehnte langen guten Arbeit unseres Rettungsdienstes ergeben, noch gar nicht berücksichtigt“, so Gardemann.

Der Versorgungsbereich der Rettungswache Schermbeck umfasse die gesamte Gemeinde Schermbeck und den Hünxer Ortsteil Gartrop-Bühl sowie Erle in der Gemeinde Raesfeld. Kritisch betrachtet werden müsse die Versorgung in den Schermbecker Ortsteilen Weselerwald, Damm und Dämmerwald.

Rainer Gardemann fordert Nachbesserungen: „Teile dieser Ortsteile liegen außerhalb der zwölf Minuten-Hilfsfrist-Zone. Der Schermbecker Sonderweg, dass zusätzlich ausgebildete Hausärzte Notarzteinsätze übernehmen, muss unbedingt erhalten bleiben, es sei denn, in Schermbeck wird ein zusätzlicher Notarztstandort etabliert.

Meiner Ansicht nach müssen die aufgeführten Punkte in einer Stellungnahme der Gemeinde Schermbeck aufgenommen und dem Kreis Wesel als Träger des Rettungsdienstes mitgeteilt werden.“