Wesel. Der traditionsreiche Grosscirkus Busch gastiert bis Montag auf dem Platz an der Rheinpromenade in Wesel und begeistert mit Artistik und Dressur
In der letzten Zeit ist es für viele Zirkusunternehmen schwierig geworden, durch die Lande zu reisen und ihr Programm vorzuführen. Darüber macht sich der traditionelle Groß-Circus Paul Busch gar keine Gedanken. Die tiefen Wurzeln reichen sieben Generationen in die Vergangenheit zurück. Paul Busch ist der Urenkel von Paul Busch (1850) und somit einzig legitimer Nachfahre der legendären Circus Busch-Dynastie. Mit über 25 Mitarbeitern, Artisten und vielen Tieren gastierte dieser Circus jetzt an der Rheinpromenade.
Das Unternehmen hat sich viel einfallen lassen, um sein Publikum bestens zu unterhalten. Im 900 Personen fassenden Zirkuszelt konnte das Publikum auf bequemen Stühlen und Schalensitzen und bester Sicht von allen Seiten auf die Manege die Darbietungen, die spannend und lustig waren, verfolgen. Sie erlebten eine wunderbare Welt der Fantasie, Artistik und Komik. Dazu trug der Enkel des Zirkusdirektors als lustiger Clown mit hochstehender Frisur und roter Nase bei.
Schabernack treiben mit dem Publikum
Zwischen den jeweiligen Nummern trieb er mit dem Publikum so allerlei Schabernack, was großes Gelächter auslöste. Das Programm war etwas für die ganze Familie und äußerst sehenswert. Tollkühne Artisten wechselten sich mit wunderbaren Tier-Dressuren ab. Dass es den Tieren sehr gut gehe, davon konnten sich viele der Zuschauer überzeugen. Gerade der Tierschutz überprüft die Haltung von Zirkustieren. „Wir halten nichts von Tieren, die hinter Gittern ihre Dressuren zeigen“, meinte Direktor Paul Busch. „Unsere Tiere gehören zur Familie und werden gut versorgt“. Recht hat er, denn vom Veterinär-Amt wurde eine ausgezeichnete Tierhaltung bestätigt. Immerhin kamen im Programm edle Pferde wie Friesenhengste, rassige Araber oder die kleinsten Pferde der Welt, die nicht größer als 50 Zentimeter sind, vor.
Zudem gab es eine einmalige Dressur mit Kamelen, Langhörnern aus Texas, ungarischen Steppenrindern sowie weiteren Tieren aus aller Welt zu sehen. In der Pause war es sogar möglich, auf einem Kamel durch die Manege zu reiten.
Akrobatik unter der Zirkuskuppel
Begeistern konnten auch die Artisten. Die Köpfe der Zuschauer richteten sich in die Höhe, als sie gleich mehrfach Akrobatisches in der Kuppel miterleben konnte. Erlesene Kunststücke in römischen Tüchern, Benito wirbelte am Seil schwungvoll durch die Luft und vor allem die einzigartige Akrobatik mit Jordano und Santiano am amerikanischen Todesrad ließen das Publikum staunen.
Auch eine schwungvolle Hula-Hoop-Show gab es zu sehen. Zudem erheiterte Vadim aus Russland gekonnt am Trampolin. Die kleine Nele (4) war mit ihrem Vater Michael extra aus Rees angereist, um einmal einen Zirkus live zu erleben. Hautnah konnten sie eine Attraktion nach der anderen mitverfolgen. Der Circus Busch ist sehr familienfreundlich. Er möchte die Kunst und Tradition weiter leben lassen. Mit sichtlich guter Laune und lang anhaltendem Beifall verließen die Besucher einen unterhaltsamen Nachmittag im Zirkuszelt.