Wesel. Die Ausstellung Wunder aus Trümmern im Centrum Wesel wirft ihr Schatten voraus. Künstler machten mit einer Live-Aktion darauf aufmerksam.

In der Passage neben dem Centrum in der Weseler Innenstadt nehmen auf zwei großformatigen Malflächen Bilder Gestalt an. Künstlerin Tatiana Savchenko-Ponomarenko und die unter dem Namen „Die Farbfanaten“ bekannten Künstler Daniel Diessner und Dimitri Urbach arbeiten gemeinsam an den Bildern.

Mit Spraydose, Pinsel und Markern setzen sie ihre Ideen auf den aus jeweils sechs Leinwänden bestehenden Malflächen um. „Eva Brinkman“ ist im Stil von Graffiti auf der linken Leinwand zu lesen, die an die Wand gelehnt hier steht. Darauf zu sehen ist die Künstlerin, die gerade die Skulptur „Die Trauernde Vesalia“ formt. Freilich eine übergroße Darstellung der Künstlerin, misst die Statue, die an die Opfer der Bombenangriffe auf Wesel im Zweiten Weltkrieg erinnert, doch 2,20 Meter.

Personen, die mit dem Jahr 1953 in Wesel verbunden sind

Noch größer ist Dr. Roland Fleig dargestellt, der Ingenieur, der für den Bau der alten Weseler Rheinbrücke verantwortlich war. Er hält die Brücke in seiner Hand und nimmt gerade Maß. „Ich habe mir die beiden Persönlichkeiten ausgesucht, um Erinnerungen an diese Zeit zu wecken“, erklärt Künstlerin Tatiana Savchenko-Ponomarenko.

Das Jahr 1953 markiert dabei sowohl die Aufstellung der Statue von Eva Brinkman, als auch die Eröffnung der von Dr. Roland Fleig geplanten Rheinbrücke. „Das passte natürlich sehr gut zusammen“, sagt Tatiana Savchenko-Ponomarenko.

Während man die Gesichtszüge von Eva Brinkman auf dem Bild erkennen kann, ist der Ingenieur auf dem Bild symbolisch dargestellt. „Ich hatte Fotos von ihm, aber da war er über 90 Jahre alt. Hier sehen wir ihn als jungen Mann“, erklärt die Künstlerin.

Aus kleinen Skizzen werden Großformate

Gemeinsam mit den Graffiti-Künstlern Daniel Diessner und Dimitri Urbach legt sie an den beiden großformatigen Bildern Hand an. Aus zwei kleinen Skizzen, die Tatiana Savchenko-Ponomarenko im Stil von Streetart gestaltet hat, werden die großformatigen Kunstwerke.

Die großen Flächen bearbeitet das Graffitikünstler-Duo mit Spraydosen. Die aufwändig gestalteten Schriftzüge und Details werden dann eher gezeichnet. Die beiden großformatigen Bilder sollen für die Dauer der Ausstellung „Wunder aus Trümmern“ das Foyer zieren.

Heike Kemper, Kulturbeauftragte und Leiterin des städtischen Museums, freut sich über die Freiluft-Kunstaktion im Rahmen des Programms zur Ausstellung. „Das ist eine schöne Aktion, weil jeder schauen kann und man ins Gespräch kommt“, sagt sie.

Die Ausstellung Wunder aus Trümmern

Am 8. September um 11.30 Uhr wird die Ausstellung mit einer Veranstaltung im städtischen Bühnenhaus feierlich eröffnet.

Die Ausstellung, die bis zum 15. Dezember in der Galerie im Centrum zu sehen sein wird, beschäftigt sich mit den Wirtschaftswunderjahren in der im Zweiten Weltkrieg weitestgehend zerstörten Stadt Wesel.

Ein Rahmenprogramm mit Vorträgen zu Themen aus der Zeit begleitet die Ausstellung.