Wesel. Die bei Radfahrern beliebte Rheinfähre wird zurzeit in einer Duisburger Werft repariert. Dafür sind aufwändige Ausbauten notwendig.

Noch ist nicht klar, wann die defekte Personenfähre „Keer tröch II“ wieder zwischen Wesel-Bislich und Xanten-Beek pendelt. Fährleiter Dennis Bohländer weiß seit gestern Nachmittag, dass dies auch am kommenden Wochenende nicht der Fall sein wird. Schließlich konnte das beliebte Transportmittel erst am Freitag von Bislich in die Meidericher Schiffswerft abgeschleppt werden.

Die Weseler Auskiesungsfirma Hülskens hat dies mit einem ihrer Frachtschiffe übernommen, sagt Bohländer, der die guten Beziehungen zu dem Unternehmen lobt. Und auch der Kontakt zur Werft in Duisburg-Meiderich ist bestens. Normalerweise hätte die Fähre erst in 14 Tagen hingekonnt. Doch nun wird das Schiff vorrangig behandelt.

Verbindung zwischen Getriebe und Welle bei der Fähre defekt

Montag hat sich der Bislicher Fährleiter extra einen halben Tag frei genommen. Da kam der Gutachter, um den Schaden am Schiff in Augenschein zu nehmen. Unmittelbar danach haben die Werftmitarbeiter losgelegt.

Die Verbindung zwischen dem Getriebe und der Welle ist defekt, auch der Propeller hat einen leichten Schaden und es müssen diverse Teile überprüft werden.

Dazu sind aufwändige Ausbauten nötig, etwa der Ruderblätter, und es müssen Ersatzteile her. Sobald abzusehen ist, wann die Fähre wieder fährt, wird Bohländer von der Werft informiert.

Fährleiter Dennis Bohländer am Steuerrad der Fähre.
Fährleiter Dennis Bohländer am Steuerrad der Fähre. © FFS | Erwin Pottgiesser

Zwischenzeitlich hatten sich die Fährleute um eine Ersatzfähre bemüht. So im niederländischen Millingen, wo ein Fährmann über zwei solcher Schiffe verfügt.

Niedrigwasser führt zu Einschränkungen

Das Problem: Der übliche Liegeplatz in der Bislicher Nebenrinne kann momentan wegen des Niedrigwassers nicht angefahren werden, so dass es auch zuletzt mit der „Keer tröch“ immer zum Notquartier bei der Holemans-Verladestelle ging.

Dort wiederum gibt es nicht den nötigen Stromanschluss. Und immer zwischen dem über 50 Kilometer entfernten Millingen und Bislich hin- und herzufahren hätte sich für den Fährmann nicht gerechnet.

Dennis Bohländer freut sich, wenn die Fähre wieder einsatzbereit ist. Denn häufig erreichen ihn Anrufe von möglichen Nutzern. Die wünschen sich zurzeit vor allem eins: Kehr’ zurück, Keer tröch.