Hamminkeln. Phil Schmitz holt mit dem 289. Schuss den Vogel von der Stange und setzt sich gegen Sascha Schröder durch. Königin ist Lea Hülsken.
Am Niederrhein kann man das Wort Tradition nicht benutzen, ohne im gleichen Satz vom Schützenfest zu sprechen – für viele Dörfer sind es die schönsten Tage des Jahres. Am Wochenende war es auch in Dingden-Berg wieder soweit. Freitags ging es mit der, wie immer, gut besuchten Zelt-Disco unter dem Motto „Berger Dance Night meets Neon“ los, samstags folgte die Festmesse und der beliebte Eröffnungsball mit dem bis dahin amtierenden Königspaar.
Abgelöst wurden sie dann am Sonntag nach dem Königsschießen – vom neuen König Phil Schmitz (25) und Königin Lea Hülsken (20). Bis dahin war es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich Schmitz mit dem zweiten Anwärter Sascha Schröder (25) lieferte. Beide schossen zum ersten Mal um die Königswürde. Über Stunden rieselte Späne zu Boden, zum Schluss fielen sogar immer wieder größere Holzteile herunter. Zahlreiche Kinder an der Absperrung des Schießstandes, feuerten die Schützen lauthals an und warteten auf den Moment, um sich ein Stück des Holzvogels zu sichern.
Brüner Spielmannszug und die Dorfmusikanten sorgen für Unterhaltung
Musikalisch wurde das Fest vom Brüner Spielmannszug und den Dorfmusikanten Dingden/Ringenberg begleitet. Bevor Schmitz seinen Triumph mit dem 289. Schuss besiegelte, wackelte der klägliche Rest des Rumpfes auch beim Konkurrenten beachtlich. Doch dann ging alles ganz schnell. Der frischgebackene König wurde von seinen Kameraden auf die Schultern gehoben, um mit der Flinte für sein Volk zu posieren.
Wie fühlt man sich kurz nach dem Treffer? „Astrein, super, es ist ein geiles Gefühl“, beschrieb Schmitz glücklich. Der Fliesenleger stammt aus Dingden-Berg, in seiner Freizeit angelt er – und ist seit dem 16. Lebensjahr Mitglied im Schützenverein. Eine Familienangelegenheit, denn Vater Jens war schon einmal König der Alt- sowie der Jungschützen. Zur Königin erwählte Phil Schmitz seine Nachbarin Lea Hülsken, die direkt Ja sagte.
Mit 333 Mitgliedern ist nun die Schnapszahl erreicht
Pressewart Andreas Bovenkerk berichtete: „Mit 333 Mitgliedern haben wir nun eine Schnapszahl erreicht. In diesem Jahr kamen allein 22 neue Mitglieder hinzu.“ Dabei ist das älteste Mitglied über 90 Jahre alt, das jüngste gerade 16. Sie alle tummelten sich im Waldstück „Overkämpings Büschken“. Das ist so Tradition in Dingden Berg.